Ein außergewöhnliches Wiedersehen gibt es am Affenberg: SÜDKURIER-Storch Drachi ist wieder aus seinem Winterquartier in Nordafrika zurück. Er sitzt immer wieder direkt neben dem Horst über dem Kassenhäuschen, wo er vor nicht einmal einem Jahr geschlüpft ist. Allerdings ist er zu einem erwachsenen Vogel herangewachsen. Unverkennbares Merkmal ist ein Ring am rechten Bein, auf dem die Kennzeichnung ABU18 eingeprägt ist. Wenn Drachi losfliegt, ist darüber hinaus sein Sender auf dem Rücken zu sehen. Dieser verrät, wo er sich befindet, denn seine Route ist über die kostenlose App Animal Tracker zu verfolgen.
Seinen Namen erhielt der SÜDKURIER-Storch im Vorjahr im Rahmen eines Wettbewerbs für Schulen und Kindergärten. Die Kinder aus dem Kinderhaus Altheim hatten mit ihrem Vorschlag Drachi den Namenswettbewerb gewonnen.
Der SÜDKURIER-Storch hat immer wieder einen Stock im Schnabel und es sieht so aus, als ob er neben dem Horst, in dem er aufgewachsen ist, ein Nest bauen wolle. Doch selbst wenn ihm der Nestbau gelingen sollte, wird er dieses Jahr wohl keinen Nachwuchs haben, denn Störche sind mit einem Jahr noch nicht geschlechtsreif.
Anfang August war er vom Affenberg aus auf seine große Reise gestartet, die ihn ins Winterquartier bis nach Marokko führte. Ende September war er bei Tétouan angekommen. Ende November wechselte er sein Domizil Richtung Westen in die Gegend von Hjar Ennhal. Am 15. März, als die meisten Störche bereits wieder am Affenberg und in der Region angekommen waren, startete Drachi in Nordafrika dann zu seiner langen Rückreise. Über Spanien, Frankreich und die Schweiz kam er am 28. März am Affenberg an.
Bislang hat Drachi knapp 4700 Kilometer zurückgelegt, war in fünf Ländern und auf zwei Kontinenten – und das im Alter von nur elf Monaten. Ob der Storch am Affenberg bleibt oder noch weiterfliegt, ist aktuell die Frage. Allerdings scheint er sich derzeit hier offensichtlich wohlzufühlen.