Wolfgang Fitz war 23 Jahre lang Konrektor der Sommertalschule, nun geht er in den Ruhestand. Bei seiner Abschiedsfeier in der Sommertalhalle wurde Fitz nicht nur mit Geschenken überschüttet, sondern auch mit Liebe und Wertschätzung – und zwar von allen Seiten: ehemaligen und aktuellen Kollegen, mit Rektorin Tanja Fäßler an der Spitze, Schülern, Elternvertretern und Bürgermeister Robert Scherer.

Bürgermeister Robert Scherer (rechts) schenkt Wolfgang Fitz zum Abschied den „ersten VIP-Pass“ für die Bodensee-Therme: ein ...
Bürgermeister Robert Scherer (rechts) schenkt Wolfgang Fitz zum Abschied den „ersten VIP-Pass“ für die Bodensee-Therme: ein Jahr Gratis-Eintritt. | Bild: Sylvia Floetemeyer

Treibende Kraft in Sachen Gemeinschaftsschule

Fitz und der ehemalige Rektor Jürgen Ritter waren die treibenden Kräfte für die erfolgreiche Umwandlung der Haupt- und Werkrealschule in die heutige Gemeinschaftsschule, die 2012 als erste im Bodenseekreis startete. Und so meinte Fitz nun, ohne anmaßend zu klingen, zu Ritter: „Ich glaube, dass wir beide den Schulstandort Meersburg gerettet haben.“

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Auch außerhalb des Unterrichts stets ein offenes Ohr

Die Herzen seiner Schüler eroberte Fitz, der Mathematik, Technik, Informatik, Musik und Kunst unterrichtete, als liebenswerter, humorvoller Lehrer, der gut und geduldig erklären konnte und auch außerhalb des Unterrichts stets ein offenes Ohr für seine Schüler hatte. Das bestätigten ihm viele seiner ehemaligen Schützlinge per Video aber auch live, denn fünf Neunt- und Zehntklässler bewirteten bei der Feier, die auf Fitz‘ Wunsch in lockerem Rahmen stattfand. „Sie werden immer ein Teil der Schule sein“, sagte Neuntklässler Chris, und Abschlussschülerin Danielle meinte: „Die Schüler, die Sie nicht mehr haben, verpassen was.“

Wenn es nach seinen Kollegen geht, soll nach Wolfgang Fitz künftig ein (Grill-)Platz bei der Sommertalschule benannt werden.
Wenn es nach seinen Kollegen geht, soll nach Wolfgang Fitz künftig ein (Grill-)Platz bei der Sommertalschule benannt werden. | Bild: Sylvia Floetemeyer

Diese Komplimente standen am Schluss eines Abends voller Anerkennung. Bürgermeister Scherer eröffnete den Reigen, dankte Fitz für seine Verdienste und überreichte ihm „den ersten VIP-Pass für die Therme“.

Als neue Schulleiterin und bewährter Konrektor ein Herz und eine Seele: Tanja Fäßler und Wolfgang Fitz.
Als neue Schulleiterin und bewährter Konrektor ein Herz und eine Seele: Tanja Fäßler und Wolfgang Fitz. | Bild: Sylvia Floetemeyer

Rektorin Fäßler: „Mir ist angst und bange ohne dich“

Schulleiterin Fäßler rühmte, wie Fitz sie seit ihrem Amtsantritt 2018 unterstütze. Fitz hatte an seine Schullaufbahn eigens noch ein Jahr drangehängt, um der neuen Chefin den Einstieg zu erleichtern. Das habe Fitz in allen Lebenslagen getan. „Mir ist angst und bange ohne dich“, meinte Fäßler. Sie hätten auch privat viel gemeinsam. So stammen beide von einem Bauernhof – und sie fahren beide Vespa. Deshalb schenkte Fäßler Fitz einen gemeinsamen Vespa-Ausflug und ein Vespa-Schrauber-Buch. Tatsächlich, so Fäßler, verdiene Fitz die Auszeichnung „bester Konrektor“, wie das auch eine von der Klasse 6a gefertigte „Urkunde“ bescheinige. Fäßler gewährte Fitz „lebenslanges Besuchsrecht bei Weihnachts- und Fasnetsfeiern“. Auf der Lehrer-Adventsfeier hatte Fitz auch immer den Nikolaus gegeben – und zwar einen „echten Nikolaus“ mit Bischofsstab und Mitra, wie der katholische Stadtpfarrer Matthias Schneider hervorhob. Den gereimten Dank dafür ließ er Kinder-Nikolaus Max Löchle verlesen und schenkte Fitz dann eine Nikolaus-Figur und ein Nikolaus-Buch.

Stadtpfarrer Matthias Schneider (rechts) dankt Wolfgang Fitz (links) für seinen glaubwürdigen Einsatz als Nikolaus, den an diesem Abend ...
Stadtpfarrer Matthias Schneider (rechts) dankt Wolfgang Fitz (links) für seinen glaubwürdigen Einsatz als Nikolaus, den an diesem Abend der kleine Max Löchle verkörpert. | Bild: Sylvia Floetemeyer

Das Lehrerkollegium sang ebenfalls ein Loblied, Refrain: „Wenn du nicht mehr weiter weißt, dann hilft dir Fitzi.“ Sie schenkten Fitz ein als Bar umgestaltetes Weinfass nebst Inhalt plus eine Torte. Die Elternvertreter bescheinigten Fitz: „Sie werden eine Lücke hinterlassen.“

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„Aktiv mitwirken an diesem herrlichen Wahnsinn“

Fitz ließ in seiner Ansprache seine Gäste an den Gedanken teilhaben, die ihn in seinem letzten Schuljahr bewegten: Er wollte bis zum Schluss „aktiv mitwirken an diesem herrlichen Wahnsinn, weil immer Geschichten von Schülern damit verknüpft sind“. Arbeit sei für ihn als Bauernkind stets selbstverständlich gewesen. Er sei jetzt bereit für neue Aufgaben, lasse sich aber Zeit und werde diese nicht suchen. Er ist sicher: „Sie werden mich finden.“ Mit persönlichen Worten bedankte er sich bei allen Wegbegleitern, an erster Stelle seinen Kollegen, „den Helden des Schulalltags“. Letztere hatten für Fitz noch mehr Überraschungen in petto: So traten sie als Luftpumpen-Orchester und überreichten ihm ein Straßenschild für einen „Wolfgang-Fitz-Platz“ sowie ein „persönliches Klassenbuch seit 1996“. Ehemalige Kolleginnen spielten ferner Loriot-Szenen zum Thema Ruhestand. Doch Fitz wird wohl nicht „einfach nur ruhig da sitzen wollen“, sondern eher seinem Bruder auf dem heimischen Frickinger Bauernhof unter die Arme greifen.

Als Abschiedsgeschenk von seinen Kollegen bekommt Wolfgang Fitz auch ein in eine Bar umgewandeltes Weinfass nebst Inhalt.
Als Abschiedsgeschenk von seinen Kollegen bekommt Wolfgang Fitz auch ein in eine Bar umgewandeltes Weinfass nebst Inhalt. | Bild: Sylvia Floetemeyer