Welche Chancen und Aufgaben hat ein Spezialangebot für Touristen? Neben Zahlen und Entwicklung rund um Urlaub in der Region stand die neue Echt Bodensee Card bei der Hauptversammlung der Tourismusgemeinschaft Gehrenberg-Bodensee im Hotel Obstgarten in Bitzenhofen auf der Tagesordnung. Es war das erste Treffen der Mitglieder seit zwei Jahren.

Ute Stegmann, Geschäftsführerin der Deutschen Bodensee Tourismus (DBT), und Projektleiter Simon Albert stellten die Echt Bodensee Card (EBC) mit ihren Möglichkeiten vor. Neu sei, dass die Gäste schon am Tag der Anreise einen digitalen Vorab-Check-In machen könnten und so bereits in den Genuss von Ermäßigungen beziehungsweise der kostenlosen ÖPNV-Nutzung kommen. „Im Kern ist das Produkt bestimmt zukunftsweisend“, sagte Wolfgang Metzler, Vorsitzender der Tourismusgemeinschaft. Gastgeber mit ÖPNV-Anschluss befürworten seiner Aussage nach die Aktionskarte grundsätzlich. Im Deggenhausertal werde sie eher kritisch gesehen, da die Gäste diesen wesentlichen Vorteil nicht hätten. „Wir wollen nun durch eine Umfrage ein Meinungsbild der Gastgeber bekommen und dann in die weitere Kommunikation mit den Bürgermeistern gehen“, kündigte Metzler an.

Sylvia Westermann, Geschäftsführerin der Tourismusgemeinschaft, stellte die aktuellen Zahlen vor: „Im Vergleich zu 2019 hatten wir 2021 36 Prozent weniger Ankünfte und 23 Prozent weniger Übernachtungen.“ Wer gekommen sei, sei ein paar Tage länger geblieben. Zudem hätten Gemeinden mit einem Campingplatz währen der Coronazeit weniger Einbußen hinnehmen müssen, nannte Westermann eine positive Entwicklung. Für Bermatingen, Markdorf, Oberteuringen und Deggenhausertal zusammen zählte sie 2022 insgesamt 229.907 Übernachtungen (2019: 261.225) und 58.982 Ankünfte (2019: 70316). „Im ersten Vierteljahr machten sich der Bettenschwund und Unwägbarkeiten bezüglich der Pandemie bemerkbar.“ Im Herbst seien durch den Ukrainekrieg und die zu befürchtende Energiekrise weniger Gäste angereist.

An Projekten und Ideen für dieses Jahr nannte Westermann den Qualitätswanderweg Rotachrunde, die Erneuerung der Infotafeln entlang der Premiumwanderwege, eine Infotafel auf dem Höchsten, eine Apfelkuchenwanderung und Apfelradltour zur Saisoneröffnung am 22. April, den Apfelradltag am 17. September, einen neuen Apfelgarten-Rundweg sowie eine neue Führung durch Markdorf mit Anekdoten und Cocktails. Außerdem soll die Erneuerung der Internetseite beginnen.

Aktuell zählt die Tourismusgemeinschaft 124 Mitglieder. Mit einem Plus von 40 Prozent mehr Zugriffen gegenüber 2019 habe sich die Nutzung des Internetauftritts gut entwickelt. „Wir stellen fest, dass Wandern und Radfahren bei uns zulegt“, berichtete Westermann. Da viele mit dem E-Bike radeln, werde auch das hügelige Hinterland interessant. Das Budget der Tourismusgemeinschaft liegt in diesem Jahr bei 306.500 Euro. Enthalten seien darin 20.000 Euro Puffer für sonstige Projekte.

Als neue Beisitzer übernehmen Ingo Jehle und Katja Eberle das Amt von Claudia Maurer und Rudolf Kramer. Die Mitglieder bestätigten den Vorstand im Amt: Vorsitzender Wolfgang Metzler, Vize-Vorsitzender Rudolf Ehinger, Kassiererin Susanne Markart, Schriftführer Hans-Peter Kleemann sowie die Beisitzer Monika Steffelin und Julia Boßhart.