Die Feier geht weiter. Im Jahr, da die Göckel-Orgel in der St.-Nikolauskirche 25 Jahre alt geworden ist, lädt der Förderverein Kirchenmusik zu besonderen Konzerten ein. Und am kommenden Sonntag, 5. März, steht sogar ein ganz besonderes Konzert an. Denn da gibt es großes Kino in Markdorfs katholischer Kirche. Gezeigt wird „Der müde Tod“, das filmische Meisterwerk des Ausnahme-Regisseurs Fritz Lang. Lang hat eine ganze Reihe filmischer Meisterwerke gedreht: so zum Beispiel „Die Nibelungen“, „Metropolis“ oder „Dr. Mabuse“.

„Für unser Orgelkinokonzert haben Nikolai Geršak gewinnen können“, erklärt Johannes Tress, der künstlerische Leiter des Fördervereins. Geršak ist Dekanatskirchenmusiker in Friedrichshafen und Kantor an der dortigen St.-Nikolaus-Kirche. Und Geršak hat sich einen Namen als vorzüglicher Improvisator gemacht. Darüber hinaus, so berichtet Tress über seinen Organisten-Kollegen, „hat er schon einige Erfahrung beim Begleiten von Stummfilmen“. Nikolai Geršak improvisierte zum „Cabinet des Dr. Caligari“ und zu „Nosferatu“. Beides allerdings Streifen, „die wir in der Passionszeit eigentlich nicht in der Kirchen zeigen wollten“, erklärt Tania Mutschler, die Vorsitzende des Fördervereins.

Sehr viel angemessener schien da schon „Der müde Tod“. Die märchenhaft-poetische Geschichte über eine tragische Liebe beziehungsweise die Hoffnung, dass Lieb den Tod zu überwinden vermag. Fritz lang hat Lang hat den Film 1921 gedreht. Drei Jahre nach dem Ende des Ersten Weltkriegs, dessen Abermillionen Opfer, dem Tod so reiche Ernte beschert hatte. Außer ins Reich des Todes entführt Langs Stummfilm an drei weitere Schauplätze – nach Venedig, nach China und in den Orient – und dies in verschiedenen Zeitepochen. Womit dann auch drei unterschiedliche Klangwelten begegnen. „Auf die ich schon sehr gespannt bin“, erklärt Johannes Tress. Gespannt darf indes auch das Publikum sein: wie sich Markdorfs Göckel-Orgel dabei dann als Kino-Orgel schlägt.

Das Konzert beginnt um 18 Uhr. Abendkasse ab 17.15 Uhr, Eintritt 12 Euro, Kinder und Jugendliche frei.