Markdorfs Jugendlichen fehlt ein Ort, an dem sie sich treffen und aufhalten können. Das ergab eine Umfrage von Mitgliedern des Jugendgemeinderates, der zwar erst offiziell im Herbst gewählt wird, in dem aber bereits junge Markdorfer aktiv sind und erste Projekte auf den Weg bringen möchten. Eines davon: mehr Treffpunkte in der Stadt für Jugendliche.
„Wir haben uns viele Gedanken gemacht und nach Plätzen im Freien gesucht, an denen wir uns ungestört aufhalten können“, erklärt Aaron Okon. Online wurde eine Umfrage gestartet, an der sich 97 Jugendliche ab elf Jahre beteiligt haben. Drei Plätze hat das Team um Aaron Okon ausgesucht, zwei davon in Markdorf-Süd, einer im Stadtpark.

Ausgewählte Plätze haben allen ihre Vor- und Nachteile
Alle Plätze hätten ihre Vor- und Nachteile, sagen Ida Knecht und Linda Staerke. Auch hatten sie noch einen Platz in den Weinreben im Auge, dieser sei aber bereits aufgrund von Vandalismus, Müll und Lärmbelästigung stillgelegt worden.
„Wir sind viel in der Stadt herumgelaufen und haben uns gut überlegt, wo was möglich sein könnte.“Hannah Satow
Wichtig bei der Auswahl seien der Ort, die Gestaltungsmöglichkeiten und die Nähe zu Anwohnern gewesen. Auch hat sich das Team überlegt, welcher Platz für welche Altersgruppe geeignet sein könnte.

Platz beim Neubaugebiet Markdorf-Süd ist der Favorit
Für den Platz unterhalb des Sportplatzes in der Nähe des Neugebietes Markdorf-Süd sind bereits vorhandene Sitzmöglichkeiten vorhanden. Diese könnten ausgebaut werden, außerdem punktet der Ort mit der Entfernung zu Anwohnern und der Nähe zur Schule. Diese beiden Vorteile hat auch der zweite Platz, südöstlich des Bildungszentrums neben der Modellauto-Strecke. Auch hier gibt es keine direkten Anwohner. „Allerdings ist dieser auch etwas abgeschieden und es fehlt an Beleuchtung“, sagt Aaron Okon, der eine Visualisierung für einen Treffpunkt konzipiert hat.

Aaron Okon kann sich aber gut vorstellen, dass sich hier die Schüler nach der Schule, in der Mittagspause oder in Freistunden treffen könnten. Für die Jugendlichen ist bei der Gestaltung wichtig, dass sie eine überdachte Sitzgelegenheit haben, Beleuchtung und Mülleimer dürfen nicht fehlen. Auch stehen sie einer Videoüberwachung ab einer bestimmten Uhrzeit offen gegenüber, je nachdem, ob man sich auf dem Platz nach 22 Uhr aufhalten darf. Der Platz im Stadtpark soll eher für die Grundschüler aufgebessert werden, denn hier befinden sich Anwohner in der Nähe.
„Mit ein paar Tischen und Stühlen ist da schnell was gemacht.“Linda Staerke
Team stellt Konzept am 16. Juni im Ausschuss vor
Das Team wird sein Konzept in der nächsten Sitzung im Technischen Ausschuss am Mittwoch, 16. Juni vorstellen. Im Vorfeld haben sie bereits mit Bürgermeister Georg Riedmann über ihre Ideen gesprochen. Dieser ist von der Eigeninitiative begeistert, wie er auf SÜDKURIER-Nachfrage mitteilt. „Ich war beeindruckt, mit welcher Professionalität an dieses Thema herangegangen wurde“, so Riedmann. Er hat den Jugendlichen bereits signalisiert, dass sich die Vorstellungen schrittweise realisieren lassen.