Die Zahlen seien ganz erstaunlich, freut sich Diana Amann. Die Direktorin des Gymnasiums am Bildungszentrum hat soeben die Anmeldungen fürs kommende Schuljahr 2021/22 ans Regierungspräsidium weitergeleitet. „151 neue Fünftklässler werden nach den nächsten Sommerferien zu uns kommen.“ Sofern man in Tübingen mitmacht.
Schließlich können so viele Schüler nicht mehr vierzügig unterrichtet werden – so wie bisher. Sie müssten dann ab Herbst auf fünf Klassen verteilt werden. Was wiederum bedeutet, so führt die Schulleiterin aus: dass Markdorf vom Tübinger Regierungspräsidium neue Lehrkräfte zugeteilt werden müssten. Womit Diana Amann fest rechnet. „Wir können ja kaum eine ganze Klasse ablehnen.“ Aus Markdorf und Bermatingen sowieso, auch aus Oberteuringen seien die neuen Schüler. „Mehr als sonst kommen aus Salem“, erläutert die Schulleiterin. Weitere Fünftklässler seien aus Immenstaad, Fischbach und Kluftern angemeldet.
G9-Profil und Rettungsschirm locken viele Schüler an
Ein weiterer Grund für die vielen Anmeldung sei – neben dem G-9-Profil – der nach den Sommerferien aufgespannte Rettungsschirm des BZM-Gymnasiums für seine Schüler. Dies als Reaktion auf die Unterrichtsausfälle während des Lockdowns beziehungsweise auf die Lernhemmnisse, die der Distanzunterricht mit sich gebracht hat. Aus Zusatzstunden in Deutsch, in Englisch und Mathematik habe der rettende Schirm bestanden, aus freiwilliger Mehrarbeit der betreffenden Fachlehrer, wie Diana Amann erläutert. Solches Engagement spreche sich herum. Als dritten Faktor schließlich nennt die Direktorin die Öffentlichkeitsarbeit der Schule in Richtung der Eltern. So seien unter anderem Videokonferenzen angeboten worden, in denen Mütter und Väter Fragen stellen konnten.
Auch Realschule hat viele Anmeldungen

Sehr zufrieden mit den aktuellen Anmeldezahlen zeigt sich auch Veronika Elflein, die Rektorin der Realschule am Markdorfer Bildungszentrum. Der stetige Aufwärtstrend der vergangenen Jahre habe sich fortgesetzt. „Wir bekommen 125 neue Schüler im kommenden Schuljahr – das sind wieder einige mehr als im Vorjahr.“ Das Einzugsgebiet entspreche etwa dem des Gymnasiums.
Ausdrücklich mochte die Rektorin keine Werbung machen für ihre Schule. Gleichwohl habe die Präsentation im Netz wohl überzeugt – „gerade jetzt, in der schwierigen Corona-Phase“. Der auf die Eltern zugehende Mix aus Videokonferenzen und Telefongespräche habe ein Übriges getan. Was Veronika Elflein eher bedauert: „Leider mussten wir einigen Schülern den Zugang in unseren bilingualen Zug abschlagen.“ Dort wird eine 30-köpfige Lerngruppe in einigen Fächern außer in Deutsch auch in Englisch unterrichtet.
Warum das BZM-Gymnasium so beliebt ist
Nach den Gründen für den überraschenden Andrang aufs BZM-Gymnasium gefragt, will die Direktorin nur vermuten. „Ein Grund ist sicher unser G-9-Angebot. Statt der üblichen acht Jahre auf dem Gymnasium, dürfen die Markdorfer Gymnasiasten sich neun Jahre Zeit nehmen, bis sie die Reifeprüfung, das Abitur, ablegen. „Insbesondere in der nun ja schon ein Jahr währenden Corona-Phase“, so Diana Amann, „wissen das viele Eltern zu schätzen, wenn ihre Kinder weniger Druck ausgesetzt sind.“ Wenn sie etwas länger reifen dürften bis sie sich für ein Studienfach oder eine Berufsausbildung entscheiden müssen.