Sehr durchwachsen, aber zumindest kein Desaster: So lautet das Fazit der Betreiber der Fahrgeschäfte des diesjährigen Elisabethenmarkt-Wochenendes. Der kleine Rummel auf dem Marktplatz hatte am Dienstag seinen letzten Tag – und auch den hatte es kräftig verregnet. „Seit Sonntag hatten wir ziemlich Pech gehabt“, sagt Helen Lettner, Inhaberin des „Bayern-Lifts“. Freitag und Samstag seien jedoch trotz nasskalten Wetters „ganz okay“ gewesen: „Wir hatten sogar einige volle Wägen trotz strömenden Regens“, sagt sie. Weil der Regen eine Pause eingelegt hatte, sei auch der Montagnachmittag besser gewesen als noch am Morgen befürchtet. Die Markdorfer, lobt sie, hätten sie und ihre Kollegen nicht im Stich gelassen: „Wir sind auf alle Fälle noch einmal mit einem blauen Auge davon gekommen.“ Seit Jahrzehnten kämen sie schon im November aus Augsburg nach Markdorf. Daran werde sich auch nächstes Jahr nichts ändern, lacht sie: „Fürs Wetter kann ja niemand was.“

Fahrgeschäfte kommen dennoch wieder
Nicht viel anders war es offenbar auch beim Autoscooter des Oberzeller Fahrgeschäftes Rolf Vogt, obwohl die bunten Flitzer überdacht sausen. Inhaberin Erika Vogt berichtet von denselben Erfahrungen: Freitag und Samstag noch ordentlich, seit Sonntag dann eher bescheiden. „Man merkt einfach, dass bei diesem Wetter deutlich weniger Menschen unterwegs sind“, sagt sie: „Aber wegen des Wetters einfach aufgeben, das machen wir natürlich nicht!“

Ihre Schwägerin Manuela Vogt vom Karussell schräg gegenüber hatte wie Helen Lettner den Eindruck, dass die Frequenz den Umständen entsprechend trotz alledem nicht ganz schlecht gewesen sei. „Die Markdorfer sind trotzdem gekommen, auch wenn es bei schönem Wetter nochmal etwas ganz Anderes ist“, sagt die Inhaberin des Fahrbetriebes Robert Vogt aus Horgenzell. Am Süßwarenstand seien die Geschäfte nicht schlecht gelaufen, beim Kinderkarussell hätte es besser sein können. Die dritte oder vierte Veranstaltung hintereinander sei dies nun gewesen, die es verregnet habe. Da reicht es dann auch mal. „Aber wir sind natürlich trotzdem immer dabei, egal, bei welchem Wetter“, sagt sie. Nun geht es noch auf die Weihnachtsmärkte nach Lindau und Friedrichshafen, dann geht es in die Winterpause. „Und das wird jetzt auch allmählich Zeit“, lacht sie. Doch auch sie werde, ebenso wie ihre Verwandtschaft mit dem Autoscooter, dem Elisabethenmarkt weiterhin die Treue halten – November hin oder her.

Jahrmarkt ohne große Umsatzeinbrüche
Rundum zufrieden angesichts der Umstände zeigt sich am Dienstag hingegen der städtische Marktmeister Jens Ortolf. „Das hat trotz allem am Ende noch gut gepasst“, sagt er. Trotz Dauerregens seien zum Jahrmarkt am Montag verhältnismäßig viele Menschen in der Stadt gewesen. 70 Händler hatten sich angemeldet, 60 hatten ihre Stände aufgebaut, zehn hatten wegen der Wetterprognose kurzfristig abgesagt. Seine Erfahrung nach vielen Gesprächen am Montagabend: „Die Markthändler waren größtenteils zufrieden.“ Die Geschäfte, so habe man ihm berichtet, seien nicht sehr viel schlechter gewesen als in den Vorjahren. „Für uns ist das natürlich ein gutes Zeichen, dass der Jahrmarkt auch bei schlechtem Wetter angenommen wird“, sagt Ortolf.

Einzelhändler zufrieden: Regen treibt die Menschen in die Läden
Bei den Einzelhändlern hingegen kann von schlechten Geschäften keine Rede sein. Trieb den Freiluft-Händlern und Karussellbetreibern die Nässe von oben die Sorgenfalten auf die Stirn, durften sich die Ladeninhaber freuen: Das schlechte Wetter trieb die Besucher am verkaufsoffenen Sonntag ziemlich zügig vom Rummel in die Geschäfte, berichtet Stadtmarketing-Geschäftsführerin Barbara Bücken. „Insgesamt war das Wetter am Festwochenende aber natürlich nicht das, was wir uns gewünscht hatten“, bedauert sie. Die Rückmeldungen der Einzelhändler, die sie bekommen habe, seien dafür durchweg positiv gewesen. „Außerdem sind bei Regen vor allem diejenigen unterwegs, die einen verkaufsoffenen Sonntag gezielt zu einem Einkaufsbummel nutzen wollen“, so Bücken.