Die Kultfahrzeuge mit zwei beziehungsweise vier Räder sammelten sich am Samstag in der Marktstraße, ihre Besitzer fachsimpelten miteinander und zeigten gern ihre Gefährte, überwiegend Oldtimer. Bei einem gemeinsamen Corso durch die Stadt schlossen sie sich kurzerhand zusammen.

Corso durch die Marktstraße: Fiat-500-Fahrer und Vespa-Freunde drehen am Samstag mit ihren Lieblingsfahrzeugen eine kleine Runde durch ...
Corso durch die Marktstraße: Fiat-500-Fahrer und Vespa-Freunde drehen am Samstag mit ihren Lieblingsfahrzeugen eine kleine Runde durch die Innenstadt. | Bild: Claudia Wörner

Günther Dziewas aus Friedrichshafen hat mit seinen Vespas bereits rund 180 000 Kilometer zurückgelegt. „Mich faszinieren das langsame Fahren und das Panorama“, erzählt er. Am liebsten sei er bei Giros dabei. Dabei darf es auch gerne über mehrere Alpenpässe gehen. Nach Markdorf ist er mit seiner ältesten Vespa, Baujahr 1973, gekommen. Angefangen hat der 71-Jährige mit seinem Hobby, als er 55 Jahre alt war. „Am Anfang bin ich mit dem Achtzigerle um den Gehrenberg herumgefahren, dann habe ich die Strecken immer weiter ausgedehnt“, berichtet Dziewas von seiner Leidenschaft.

Er hat mit seinen Vespas bereits rund 180 000 Kilometer zurückgelegt: Günther Dziewas aus Friedrichshafen ist fasziniert vom ...
Er hat mit seinen Vespas bereits rund 180 000 Kilometer zurückgelegt: Günther Dziewas aus Friedrichshafen ist fasziniert vom langsamen Fahren und vom Panorama. | Bild: Claudia Wörner

Ein Gefühl von Heimat verbindet Giuseppe Salerno aus Bermatingen mit der Vespa. „Ich bin schon als Kind mitgefahren und jedes Mal, wenn wir in Italien im Urlaub waren“, erinnert sich das Mitglied des Vereins Blech Vespen. Seit 20 Jahren fährt er mit großem Spaß Vespa. Für besondere Anlässe wie das Vespa-Treffen in Markdorf ist er mit seiner selbst restaurierten Vespa, Baujahr 1958, unterwegs. Für den Alltag setzt er sich auf ein PX 80E. Außerdem habe Salerno noch drei weitere Vespas in der Garage. „Ich hätte nicht gedacht, dass ich so infiziert werde“, sagt Salerno.

Er ist schon als Kind mit der Vespa mitgefahren: Giuseppe Salerno aus Bermatingen verbindet seine Vespa mit der italienischen Heimat.
Er ist schon als Kind mit der Vespa mitgefahren: Giuseppe Salerno aus Bermatingen verbindet seine Vespa mit der italienischen Heimat. | Bild: Claudia Wörner

Sylvia Gleissner aus Salem ist erst vor drei Jahren zur Vespa gekommen. „Vespa-Fahren ist für mich einfach Kult. Mit meiner eigenen, Baujahr 1968, habe ich mir einen Traum verwirklicht“, erzählt sie. Auch Wiebke Weiler aus Überlingen fährt erst seit zwei Jahren Vespa. „Es macht einfach Spaß, damit so gemütlich durch die Gegend zu knattern.“

Nur wenige Meter weiter parken vor der Touristinformation die Fiat-500-Fahrer ihre Knutschkugeln. Neben den Oldtimern aus den 1960er-Jahren wirkt der Neuwagen von Erna Besserer aus Baienfurt richtig groß. „Ich habe in Südtirol meinen Führerschein mit dem Fiat 500 gemacht, mein erstes eigenes Auto war ein Fiat 500 und dann hatte ich einen 600er, der hatte sogar Liegesitze“, gerät sie ins Schwärmen. Die Erinnerung an früher sei der Grund gewesen, sich wieder einen Fiat 500 anzuschaffen. „Früher gab es ja noch Zwischengas. Aber jetzt ist das Auto wesentlich bequemer.“

Sie machte ihren Führerschein mit dem Fiat 500: Für Erna Besserer aus Baienfurt ist ihr Auto eine Erinnerung an früher.
Sie machte ihren Führerschein mit dem Fiat 500: Für Erna Besserer aus Baienfurt ist ihr Auto eine Erinnerung an früher. | Bild: Claudia Wörner

Hans-Joachim Schirmann aus Markdorf hat sich mit einem Fiat 500, Baujahr 1969, ein neues Hobby zum Ruhestand ausgesucht. „Ich habe schon immer gerne geschraubt und das Auto selbst restauriert.“

Neues Hobby zum Ruhestand: Hans-Joachim Schirmann aus Markdorf schraubt gern. Er hat seinen Fiat 500, Baujahr 1969, selbst restauriert.
Neues Hobby zum Ruhestand: Hans-Joachim Schirmann aus Markdorf schraubt gern. Er hat seinen Fiat 500, Baujahr 1969, selbst restauriert. | Bild: Claudia Wörner

Auch das Modell von Carmen Maros aus dem Deggenhausertal ist ein Oldtimer. Für sie hat der Fiat 500 einfach den „Süßfaktor“. „Dieses Auto habe ich nur für mich.“ Aus der Garage kommt „ihr Kleiner“ aber nur, wenn es nicht regnet.

„Just for fun und nur für mich“: Für Carmen Maros aus dem Deggenhausertal hat ihr Fiat 500 einfach den Süßfaktor.
„Just for fun und nur für mich“: Für Carmen Maros aus dem Deggenhausertal hat ihr Fiat 500 einfach den Süßfaktor. | Bild: Claudia Wörner