Die Hilfsbereitschaft auch über Markdorf hinaus ist riesig, aber nach wie vor werden nicht nur Geld-, sondern auch Sachspenden benötigt: 9215 Euro, gespendet von 55 Spendern aus dem ganzen Kreisgebiet, sind bis Donnerstag auf dem Spendenkonto des Mehrgenerationenhauses (MGH) eingegangen. MGH-Leiterin Renate Hold und Aline Widmann, Tochter der von den Brandstiftungen vor eineinhalb Wochen am schlimmsten betroffenen Landwirtsfamilie Oßwald, informieren über den aktuellen Stand der Hilfsaktion.

Die Scheune der Landwirtsfamilie Oßwald im Lilienweg brannte hingegen vollkommen ab. Ein Schaden von mehreren hunderttausend Euro ist ...
Die Scheune der Landwirtsfamilie Oßwald im Lilienweg brannte hingegen vollkommen ab. Ein Schaden von mehreren hunderttausend Euro ist entstanden, nahezu alle landwirtschaftlichen Geräte von Clemens Oßwald gingen verloren. Vor allem dieser Familie soll die Hilfsaktion des Mehrgenerationenhauses zugute kommen. | Bild: Scheerer, Martin

Renate Hold und Aline Widmann zeigen sich sehr dankbar über die Welle der Hilfsbereitschaft. „Wir wissen das sehr wertzuschätzen“, sagt Hold, „denn die Menschen spenden ja eigentlich ohne Unterlass, zuerst für die Flutkatastrophe, dann bei uns für die Familien in Not, zuletzt für die Ukraine und jetzt wieder für unsere Brand-Hilfsaktion“.

Aline Widmann
Aline Widmann | Bild: Jonas Oßwald

Unterstützung komme von allen Seiten: Landwirte spenden hohe Leitern und Gerätschaften, viele Mitbürger würden auch im MGH anrufen und sich erkundigen, was genau benötigt werde, berichtet Hold. Dafür gibt es inzwischen eine Liste auf dem Facebook-Auftritt des MGH.

Dritter und letzter Einsatz für die Feuerwehren in der Brandnacht: Den brennenden vorderen Teil der Scheune in der Möggenweilerstraße ...
Dritter und letzter Einsatz für die Feuerwehren in der Brandnacht: Den brennenden vorderen Teil der Scheune in der Möggenweilerstraße konnten die Einsatzkräfte verhindern und damit ein Übergreifen der Flammen auf die Nachbargebäude verhindern. | Bild: Scheerer, Martin

So bewegend die Hilfsbereitschaft ist, die Hiobsbotschaften für die Familie reißen nicht ab. Sie selbst dürfen beim Abbruch des Fundamentes des Scheunengebäudes keine Hand anlegen, berichtet Aline Widmann. Dies habe das Landratsamt untersagt.

Stattdessen verlange die Behörde nach einer Spezialfirma, die wegen des Sondermülls nach der höchsten Gefahrenstufe der Entsorgungsklassen vorgehen müsse. „Das wird am Ende unfassbar teuer werden“, befürchtet Widmann. Was aktuell am dringendsten nötig ist? Ein Kompressor und ein Baustromkasten, sagt Aline Widmann.

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