Insgesamt drei Brände, bei denen ein Sachschaden von rund 400 000 Euro entstand und zwei Pferde getötet wurden, führten in der Nacht von Samstag auf Sonntag in Markdorf zu einem Großeinsatz von Feuerwehren, Rettungskräften und Polizei.
Erste Alarmierung gegen 2.45 Uhr
Gegen 2.45 Uhr erreichte die Feuerwehr Markdorf die erste Alarmierung: Im Norden der Stadt – im Lilienweg – standen eine Scheune und ein Garagentrakt in Flammen. „Beides stand bereits in Vollbrand, als wir vor Ort ankamen“, sagt Feuerwehr-Sprecher Martin Scheerer. Wichtig sei gewesen, das gegenüberliegende Wohnhaus zu retten, das einer massiven Hitzestrahlung ausgesetzt war. Dies sei auch gelungen, so Scheerer. Verletzt wurde niemand, die Anwohner hatten die Feuerwehr gerufen. Nicht gerettet werden konnten zwei Pferde, die in der Scheune untergebracht waren, die komplett niederbrannte.

Neben dem Gebäude und den Pferden wurden durch das Feuer noch diverse teils historische Fahrzeuge sowie mehrere Bienenstöcke samt darin befindlicher Bienenvölker zerstört, der Schaden an diesem Brandort wird auf mindestens 350 000 Euro geschätzt.
Bauwagen im Waldkindergarten brennt nieder
Während die Feuerwehrkräfte im Lilienweg im Einsatz waren, ging gegen 3 Uhr die Mitteilung ein, dass es am Bauwagen des Waldkindergartens von Markdorf-Leimbach ebenfalls brennen würde. Dieser Hinweis bestätigte sich, der Bauwagen konnte trotz des Einsatzes weiterer Feuerwehrkräfte nicht mehr gerettet werden. Die Polizei schätzt den Schaden auf rund 35.000 Euro.
Dritter Brand in Möggenweiler
Gegen 3.30 Uhr wurde ein dritter Brand an einer Scheune in der Möggenweilerstraße entdeckt. Das Feuer hatte den bisherigen Erkenntnissen der Polizei zufolge hier auf einem mit Spaltholz beladenen und in der Scheune stehenden Anhänger seinen Ausgang genommen. Einer Streifenwagenbesatzung gelang es zusammen mit Anwohnern, den brennenden Anhänger aus der Scheune ins Freie zu ziehen, sodass dadurch ein größerer Gebäudeschaden gerade noch rechtzeitig verhindert werden konnte. Die Feuerwehr löschte den Brand ab. Der Schaden am Anhänger und an mehreren Dachbalken wird mit rund 15.000 Euro beziffert.

Der Feuerwehr Markdorf kamen Feuerwehren aus Oberteuringen, Friedrichshafen und Salem zu Hilfe, die Feuerwehr Bermatingen war in Bereitschaft. Insgesamt waren laut Martin Scheerer rund 115 Wehrkräfte und zwölf Personen des Rettungsdienstes im Einsatz. Eine vierte Alarmierung über einen Brand im Markdorfer Bildungszentrum stellte sich als Fehlalarm raus.
Polizei hat Ermittlungen aufgenommen
Die Polizei teilt am Sonntagmittag mit, dass die Brandursachen in allen drei Fällen bislang unklar seien. Aufgrund einer räumlichen Nähe der Brandorte zueinander müsse die Möglichkeit einer Brandstiftung mit in Betracht gezogen werden. Feuerwehr-Sprecher Martin Scheerer geht von Brandstiftung aus. Die Wahrscheinlichkeit, dass es an drei Orten aus unterschiedlichen Gründen zeitgleich brenne, sei gering. „Das wäre schon ein merkwürdiger Zufall“, so Scheerer. Noch in der Nacht waren mehrere Streifenwagenbesatzungen und auch ein Polizeihubschrauber in Markdorf im Einsatz.
Spezialisten der Kriminaltechnik sicherten am Sonntagvormittag Spuren an den Brandorten. Zwischenzeitlich hat die Kriminalpolizeidirektion Friedrichshafen eine Ermittlungsgruppe eingerichtet, um die Hintergründe der Brandausbrüche zu klären. In diesem Zusammenhang bitte die Polizei mögliche Zeugen, die in den Bereichen der Brandorte am Abend oder in der Nacht verdächtige Beobachtungen gemacht haben oder sonst Hinweise geben können, sich bei der Kripo Friedrichshafen unter Telefon 0 75 41/70 10 zu melden.
