Der Ortsverband der Freien Wähler Markdorfs hat die Kandidaten für die Kommunalwahl am 9. Juni gewählt. Vier Frauen und 13 Männer kommen aus der Innenstadt. Ebenfalls für den Gemeinderat kandieren zwei Frauen und zwei Männer aus dem Ortsteil Riedheim. Gleichermaßen ausgewogen ist der Frauen- und Männeranteil der vier Bewerber um einen Sitz im Riedheimer Ortschaftsrat. Kandidaten für den Ortschaftsrat in Ittendorf gibt es derzeit noch keine. „Das ist sehr bedauerlich, aber wir können noch nachnominieren“, erklärte Wahleiter Michael Holstein, Schriftführer des Freie-Wähler-Ortsverbands. Die Freien Wähler hätten schließlich viele Anhänger in Ittendorf, wo sie in der laufenden Amtsperiode von Thomas Braun vertreten werden. Doch der wollte nicht ein weiteres Mal kandidieren.

Bitzenhofer ein Vierteljahrhundert im Rat

Gleichfalls nicht mehr zur Wahl gestellt haben sich die Stadtrate Sandra Steffelin und Markus Heimgartner. Und „nur noch einmal“ will sich Dietmar Bitzenhofer, Fraktionschef der Freien Wähler im Gemeinderat, dem Wählervotum stellen. „Nach 25 Jahren im Rat sollte nach der nächsten Wahlperiode Schluss sein.“ Er wolle r endlich mehr Zeit für seine Hobbys finden, neben Wassersport und Radfahren das Reisen. All dies sei in der Vergangenheit zu kurz gekommen, weil er sich außer für die Kommunalpolitik auch für die Markdorfer Narrenzunft stark engagiert habe.

Neben neuen auch vertraute Gesichter

Erneut versuchen will es Dieter Walliser. Der Hals-Nasen-Ohrenarzt ließ sich nach längerer Gemeinderatspause nun wieder als Kandidat aufstellen. Vertraute Gesichter aus der Markdorfer Kommunalpolitik sind auch Regine Franz, die Vorsitzende des VdK-Ortsverbands und vernehmliche Stimme in den lokalen Seniorenangelegenheiten, sowie die Stadträte Jens Neumann, Arnold Holstein und Markus Gantert.

Viele ganz junge Kandidaten

Es gibt auch etliche neue Kandidaten. Für die Liste der Freien Wähler hat sich etwa Jennifer Erdemann aufstellen lassen. Die 34-Jährige ist Mutter zweier Kinder und kommt aus dem Sauerland. Neu ist auch Denise Schramm. Die Studentin hat sich bei den Markdorfer Ferienspielen als Leiterin eingebracht. Jetzt möchte sie auch politische Verantwortung übernehmen. Ebenfalls sehr jung ist Niklas Uhl. Der 21-Jährige bringt sich beim DRK ein, aber auch auf dem Fußballplatz und in der Narrenzunft Hugeloh. Fußball und Fasnetsbrauchtum mag auch der 19-jährige Lukas Zurell.

Die Kandidaten für den Ortschaftsrat Riedheim: (von links) Maximilian Gärtner, Carina Keller, Wolfgang Amann, Julia Boßhart, Julia ...
Die Kandidaten für den Ortschaftsrat Riedheim: (von links) Maximilian Gärtner, Carina Keller, Wolfgang Amann, Julia Boßhart, Julia Heimgartner, Anton Brielmayer und Melanie Keßler. | Bild: Jörg Büsche

Zwei Kinder und zwei Kanzleien hat Sebastian Binzberger. Der 35 Jahre alte Rechtsanwalt berät Start-up-Unternehmen in Finanzdingen, aber auch im Projektmanagement. Im Falle seiner Wahl in den Gemeinderat will er sich auch kommunalpolitischen Themen widmen. Gleiches gilt für Florian Sattler. Der zweifache Vater ist Hausarzt und Notfallmediziner, Arzt im Markdorfer DRK-Ortsverein. „Politisch interessiert war ich schon immer“, erklärte Sattler nach der Nominierung. Politisiert wurde bereits im im Elternhaus. Nun möchte er sich auch auf diesem Feld „einbringen – mitgestalten, Verantwortung übernehmen in der Gemeinde“.

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Mitverantwortung im Teilort trägt die 41-jährige Gastronomin Julia Boßhart schon seit fünf Jahren im Riedheimer Ortschaftsrat. „Mir liegen die Vereine am Herzen.“ Darum habe sie mit daran gearbeitet, dass die Entscheidungen zum neue Dorfplatz nicht über die Köpfe der Mitglieder von Musik- und Narrenverein hinweg entschieden wurden. „Spielflächen für Kinder sind auch immer ein Thema.“ Ein weiteres Anliegen der Gastronomin sei der Tourismus. Hier wirke sie in der Tourismusgemeinschaft mit.

Politisches Bewusstsein wecken

Andere Schwerpunkte nennt Jens Neumann. Der Freie-Wähler-Stadtrat pocht auf praktische Umsetzbarkeit. „Bezahlbarer Wohnraum wird ja von sehr vielen gefordert.“ Die Freien Wähler arbeiteten daran, setzten sich für mehr Wohnungen in städtischer Hand ein – auch wenn das was koste. Und nicht zuletzt ginge es ihm persönlich ums Schaffen von mehr politischem Bewusstsein. „Es kann nicht sein, das wir in den Gemeinden immer nur das ausführen müssen, was in Berlin oder Stuttgart entschieden wird.“ Da gelte es dicke Bretter zu bohren – und deutliche Signale zu senden.