Hochgereckte Arme, freudige Gesichter, Menschen fast jeden Alters – darüber ein Transparent. Der Schriftzug darauf ist nicht ganz so gut zu erkennen. Um bis zum kurzfristig mit dieser Zeitung vereinbarten Fototermin die Konturen der Buchstaben mit Farben auszufüllen, hatte dem Plakatmaler offensichtlich die Zeit gefehlt. Die Bewegung „Parents for future“ hat den Gehrenberg erreicht. Am Montagabend hat sich die kürzlich gegründete „Parents for future“-Gruppe Markdorf der Öffentlichkeit präsentiert.
Auch Annemarie Faden, Barbara Jakobs-Mogwitz und Winfried Krämer halten sich über die sozialen Medien über die Aktionen der Markdorfer „Parents-for-future“-Gruppe auf dem Laufenden. Bild: Jörg Büsche
| Bild: Jörg Büsche
„Ich engagiere mich wegen meiner Kinder in der ‚Parents for future‘-Gruppe. Die sollen später einmal genau so viel und so schöne Natur erleben können, wie es uns vergönnt ist.“Cornelia Hinze, 35, Markdorf
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„Ich sehe mich in der Mitverantwortung für die Zukunft meiner, unser aller Kinder. Außerdem will ich meinen eigenen Kindern aber zeigen, wie man sich für wichtige politische Ziele einsetzen kann.“Ines Blezinger, 37, Markdorf
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Die bereits im vergangenen Frühjahr bundesweit gestartete Bewegung ist nun auch im Bereich Markdorf aktiv. Entstanden ist die über die sozialen Medien gut vernetzte Initiative in Folge des Schülerprotests „Fridays for Future“, bei dem Kinder und Jugendliche Freitag für Freitag auf die Straße gehen, um für mehr Umwelt- und Klimaschutz zu protestieren. Von Anfang an haben auch Eltern dieses Anliegen unterstützt. In Briefen an die Politik forderten sie, dass ihre Kinder nicht fürs Schule-Schwänzen bestraft werden sollten. Zudem hießen sie das Klima-Engagement ihrer Töchter und Söhne für gut.
Im Mai reichte „Parents for future“ beim Petitionsausschuss des Deutschen Bundestages das Gesuch ein, demzufolge das von der Koalition geplante Klimaschutzgesetz erheblich schärfer ausfallen solle. Hier hatten 50000 Menschen online unterzeichnet.
Eine Mehrheit der Deutschen (37 Prozent) sieht den Klimawandel als das aktuell am meisten drängende Problem an, so ergab jüngst die Erhebung des Forsa-Instituts. Für junge Erwachsene im Alter zwischen 18 und 29 Jahren nimmt die Klimafrage sogar noch an Gewicht zu gegenüber ihren älteren Mitbürgern (42 Prozent).