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"Mit 28 Jahren haben wir vergangene Woche unseren Benny in Würde gehen lassen." So heißt es zu Beginn der Mitteilung des Vereins Therapeutisches Reiten Markdorf. Das bedeutet, er musste aufgrund mehrerer Krankheiten eingeschläfert werden. Benny konnte nicht mehr laufen, die Leber schaffte es nicht mehr, die vielen Medikamente zu verarbeiten und seine Nierenfunktion war eingeschränkt. Vor allem hat Benny deutlich gezeigt, dass seine Zeit zu Ende geht, heißt es weiter in der Mitteilung.

Das Therapeutische Reiten Markdorf hatte Benny im Alter von vier Jahren gekauft und für die Arbeit ausgebildet. 22 Jahre hat Benny seinen Job hervorragend erledigt. "Für unsere Kinder und Patienten war er ihr Herzenspferd", sagt Eva-Maria Weiss, die Sprecherin des Vereins. Er hat es immer geschafft, Ängste zu nehmen und seinen Reiterinnen und Reitern volles Vertrauen zu geben.

Besonders Verhältnis zu Menschen

Benny hat zu jeder Zeit besonders auf seine Patienten aufgepasst, blieb sofort stehen, falls jemand unsicher wurde, er war absolut zuverlässig und sich seiner Aufgabe und Arbeit immer bewusst. Durch seine ruhige Art, sein liebevolles Wesen und ansprechendes Äußeres haben ihn vor allem unsere Kinder geliebt. Benny ließ es zu und genoss es, gekuschelt und geputzt zu werden. Benny wusste immer, wann seine Arbeitszeit war – seine Patienten hat er schon freudig wiehernd aus der Box begrüßt.

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Seit fast drei Jahren konnte Benny niemanden mehr auf seinem Rücken tragen. "Er hatte aber die volle Zuwendung von unseren Kindern, Patienten, Therapeutinnen und Therapieassistentinnen in Form von Putzen, Schmusen, Kuscheln und Spaziergängen mit Grasen", berichtet Weiß. Außerdem kam er jeden Tag lange auf die Weide und hat seinen Koppelgang sehr genossen.

Verein gewährt Gnadenbrot

Da Benny sich im Stall so wohlfühlte und diese Zuwendung sehr genossen hatte, beschloss der Vorstand vor zwei Jahren, ihn nicht einfach wegzugeben nach 22 Jahren hervorragender Arbeit. Stattdessen blieb er in seinem gewohnten Umfeld, wo ihm sein Gnadenbrot gewährt wurde, solange es ihm gut dabei ging. "Auch wenn es uns unendlich schwergefallen ist, so war uns allen klar, dass jetzt die Zeit gekommen ist, um ihn gehen zu lassen."