Die drei Vertrauenspersonen der Bürgerinitiative „Hafen mit Herz“ haben insgesamt 147 Unterschriften an Bürgermeister Volker Frede übergeben. Ralph Speck, Herbert Neuland und Horst Giesen sind erleichtert, die benötigten sieben Prozent der wahlberechtigten Bürger damit übertroffen zu haben. Die Unterschriften werden nun auf ihre Gültigkeit überprüft.

„147 Unterschriften sind sogar 13 Prozent“, sagt Speck und fügt an, dass es teilweise schon mühsam gewesen sei. Umso erfreuter seien die Mitglieder der Bürgerinitiative, dass sie die benötigten Unterschriften bereits sechs Tage vor Fristende abgeben konnten. Beim Sammeln hätten sie alles erlebt, von Freundlichkeit über Desinteresse bis hin zu grober Unhöflichkeit.
Bürgerinitiative: Viele Bürger kennen Projekt noch nicht
Herbert Neuland erzählt im Gespräch mit dem Bürgermeister, dass viele Bürger gar nicht gewusst hätten, worum es bei dem Projekt „Auf zu neuen Ufern“ überhaupt geht. „Dass der Hafen mit dabei ist, war vielen unklar“, sagt Neuland. So hätten sie bei der Unterschriftensammlung nebenbei viel Aufklärungsarbeit leisten müssen. Ebenso seien weitere tiefer gehende Fragen aufgetaucht, wie zum Beispiel nach dem Klimaschutz in Hinblick auf die für die geplante Spundwand benötigten Stahl- und Betonmenge, und auch das Stichwort Seetorf sei mehrfach gefallen, erzählt Speck. Da bestehe bei den Bürgern noch einiges an Informationsbedarf, meint er.
Bürgermeister Volker Frede dankte für die Rückmeldungen. „Trotz aller Bemühungen sind die Informationen nicht überall angekommen“, stellt auch er fest. Immer wieder erreichten das Rathaus Fragen nach den Kosten für den Hafenumbau, obwohl die Information, dass der Hafen durch die Liegeplatzgebühren kostenneutral für die Gemeinde sei, auf allen Kanälen, Mitteilungsblatt, Flyer und digital, überall geteilt worden sei. Zur Frage nach dem Seetorf erklärt Frede den Mitgliedern der Bürgerinitiative, dass in den vergangenen zwei Jahren immer wieder Mitarbeiter des Seenforschungsinstituts Langenargen vor Ort gewesen seien. „Sie haben das nicht als kritisch eingestuft“, sagt Frede.
Bürgermeister Frede: Zahl der Liegeplätze im See ist fix
Wegen der genauen Betonmengen müssten die Planer gefragt werden, so der Bürgermeister. Es seien im August weitere Gespräche mit den Fachplanern geplant. Auf Specks Nachfrage, wie viele Bootsliegeplätze denn zusätzlich in den Hafen kämen und wer diese erhalte, antwortet Frede, dass es keine neuen Plätze geben werde. „Die Zahl der Liegeplätze im Bodensee ist fix“, erläutert er. Das sei seit vielen Jahren so, die Liegeplätze im See seien an der Höchstgrenze, sie könnten nur noch von einem Ort, wie jetzt in Hagnau geplant, von dem Bojenfeld in einen anderen Hafen transferiert werden.

Abschließend sagt Frede, dass der geplante Umbau natürlich zu einer anderen Wirkung des Hafens führen werde, aber der Grundcharakter des kleinen Häfeles bleibe erhalten. Dazu gebe es eben unterschiedliche Sichtweisen. „Der Platz wird aber ebenfalls grün sein“, erklärt er und hinsichtlich der Planungen, wie zum Servicegebäude, müsse man schauen, wo die Planung angepasst werden könne, sodass es für viele passe. „Der Austausch bringt uns weiter. Ich freue mich nicht über die Verzögerung. Aber wenn am Ende ein gutes Ergebnis rauskommt, sind wir alle zufrieden“, erklärt Frede.