Die Tarifverhandlungen der Beschäftigten im öffentlichen Dienst gehen Ende März in die dritte Runde. Konkret fordert Verdi vor allem 10,5 Prozent mehr Lohn für die Arbeitnehmer. Vorab will die Gewerkschaft Verdi Baden-Württemberg nochmal den Druck auf Arbeitgeber deutlich erhöhen – durch landesweite Streiks, die auch in Friedrichshafen Auswirkungen haben. „Die Streikbereitschaft ist außergewöhnlich hoch und zwar in allen Bereichen des öffentlichen Dienstes“, ist sich Maria Winkler, Geschäftsführerin des ver.di Bezirk Ulm-Oberschwaben, sicher.

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Dabei trifft es besonders Familien, denn am Mittwoch, 22. März, werden alle städtischen Kindertageseinrichtungen ganztägig bestreikt. Das bestätigt die Stadtverwaltung Friedrichshafen auf SÜDKURIER-Nachfrage. „In den Kindertageseinrichtungen wird es keine Notbetreuung geben. Lediglich in Kluftern kann eine Notgruppe eingerichtet werden, die restlichen Einrichtungen bleiben geschlossen“, so Stadtsprecherin Monika Blank. Betroffen sind demnach mehrere hundert Familien und Kinder. Die Eltern seien bereits per Kita-App und durch Aushänge informiert worden.

Auch die Städtischen Baubetriebe werden am Mittwoch, 22. März, ihre Arbeit niederlegen. „Ein Notdienst ist sichergestellt“, so Blank.

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Habe ich das Recht, bei Kita-Streik zuhause beim Kind zu bleiben?

Rein rechtlich ist es so, dass Eltern, deren Kinder aufgrund von Streiks nicht betreut werden können, nicht einfach im Job fehlen dürfen. Unternehmen müssen den Ausfall eines Arbeitnehmers wegen eines Kita-Streiks weder hinnehmen noch finanzieren. Heißt konkret: die Eltern müssen Urlaub nehmen, unbezahlt freinehmen, sich anderweitig organisieren oder das Kind mit zur Arbeit nehmen. Dasselbe gilt für plötzliche Schließtage. Erst im vergangenen Jahr hatte Verdi zwei zusätzliche Erholungstage für Erzieherinnen erkämpft, alle Häfler Einrichtungen gingen deshalb zwei Tage früher in die Weihnachtsferien.