Am Morgen nach dem Brand wird das Ausmaß der Schäden sichtbar: Die Brandstelle in der Ulrichstraße ist abgesperrt, verrußte Fenster und Balken zeugen vom nächtlichen Feuer im Dachgeschoss, Dachziegel sind auf die Straße und parkende Autos am Straßenrand gestürzt.

Die Brandstelle am Sonntagmorgen: Dachziegel sind auf der Straße und auf parkenden Autos gelandet.
Die Brandstelle am Sonntagmorgen: Dachziegel sind auf der Straße und auf parkenden Autos gelandet. | Bild: Christina Bömelburg

In der Nacht von Samstag auf Sonntag war kurz nach Mitternacht im Dachstuhl des Wohnhauses ein Feuer ausgebrochen. Beim Eintreffen der Feuerwehr loderten bereits Flammen aus einem Fenster im Dachgeschoss. Wie die Polizei berichtet, griffen die Flammen rasch auf das gesamte Gebäude über.

Flammen lodern aus deinem Fenster im Dachgeschoss des Hauses in der Ulrichstraße.
Flammen lodern aus deinem Fenster im Dachgeschoss des Hauses in der Ulrichstraße. | Bild: Stadt Friedrichshafen

Dachziegel stürzten daraufhin herunter und beschädigten mehrere Fahrzeuge, die vor dem Gebäude abgestellt waren. Die Menschen, die sich im Gebäude aufhielten, konnten sich selbst ins Freie retten und blieben unverletzt. Ein Feuerwehrmann wurde von herunterfallenden Dachziegeln leicht verletzt.

Die Feuerwehr ist in der Nacht mit einem Großaufgebot vor Ort.
Die Feuerwehr ist in der Nacht mit einem Großaufgebot vor Ort. | Bild: Stadt Friedrichshafen

Die Feuerwehr Friedrichshafen war mit einem Großaufgebot vor Ort, unterstützt wurden die Häfler Einsatzkräfte von den Feuerwehren Markdorf und Kressbronn. Insgesamt waren nach Angaben der Polizei rund 130 Feuerwehrkräfte und drei Drehleitern vor Ort. Vom Rettungsdienst waren zudem 25 Kräfte im Einsatz.

Ein Übergreifen der Flammen auf andere Gebäude konnten die Einsatzkräfte verhindern. Erschwert wurde der Einsatz durch die extreme Hitze im Obergeschoss. Bis die letzten Glutnester gelöscht waren, dauerte es mehrere Stunden. Der Einsatz endete gegen 6 Uhr morgens.

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Die Einsatzleitung der Feuerwehr schätzt den Schaden auf 300 000 bis 400 000 Euro. Die Bewohner konnten privat untergebracht werden. Ein 25-jähriger Mann störte die Löscharbeiten der Feuerwehr und entwendete eine Getränkekiste der Feuerwehr. Auf ihn kommt nun ein Strafverfahren wegen Diebstahls zu, so die Polizei. Die Ermittlungen der Polizei zur Brandursache sind noch nicht abgeschlossen.

Die Fahrzeuge, die in der Brandnacht vor dem Haus parkten, sind schwer beschädigt. Der Bereich ums Brandhaus ist mit Bauzäunen abgesperrt.
Die Fahrzeuge, die in der Brandnacht vor dem Haus parkten, sind schwer beschädigt. Der Bereich ums Brandhaus ist mit Bauzäunen abgesperrt. | Bild: Lena Reiner

Aufräumarbeiten am Sonntagmittag

Am Sonntagmittag sind die Aufräumarbeiten in vollem Gange, immer wieder bleiben Passanten stehen. In der Luft liegt noch immer der Geruch nach Rauch. Dass die alten Bäume am Haus kein Feuer gefangen haben und ein Übergreifen der Flammen auf weitere Häuser verhindert werden konnte, löst bei denen, die kommen, schauen und kommentieren, Erleichterung aus.

Immer wieder bleiben am Sonntag Passanten vor dem Haus stehen.
Immer wieder bleiben am Sonntag Passanten vor dem Haus stehen. | Bild: Lena Reiner

Zwei der beschädigten Fahrzeuge sind von der Unfallstelle entfernt worden, nur eines steht noch dort, die Scheiben eingeschlagen, ein Außenspiegel liegt mitten in den Dachziegeln auf der Straße. Abdullah Alsayed, der in der Nähe wohnt und sein Auto vor dem Brandhaus geparkt hatte, gehört zu den Geschädigten. Mit Blick auf die zertrümmerte Windschutzscheibe seines Fahrzeugs kommentiert er: „Damit kann ich morgen nicht zur Arbeit fahren.“

Auch dieses Auto war ursprünglich am Brandhaus geparkt. Fahrtauglich ist es nicht mehr.
Auch dieses Auto war ursprünglich am Brandhaus geparkt. Fahrtauglich ist es nicht mehr. | Bild: Lena Reiner

Vom Feuer selbst habe er wenig mitbekommen, wohl aber den Großeinsatz der Feuerwehr gesehen. „Hier sind sechs oder sieben Einsatzfahrzeuge vorbeigefahren“, schildert er. Viele Nachbarn seien morgens aus ihren Häusern gekommen, um zu sehen, was passiert sei.

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