Fünf Tage, etwa 50.000 Besucher, gut 360 Aussteller. So sieht die Bilanz der IBO 2023 aus – der ersten Verbrauchermesse in gewohnter Form seit der Pandemie. Doch der Blick auf die Zahlen zeigt auch: Es ist noch nicht wieder alles beim Alten. Da ist auf der einen Seite die Zahl der Aussteller: Präsentierten sich im Jahr 2019 noch knapp 700 von ihnen, waren es vier Jahre später nur fast die Hälfte. Auch die Resonanz der Besucher hat merklich abgenommen: um gut ein Drittel.

Nadir Guenichi verteilt Kostproben seiner italienischen Delikatessen.
Nadir Guenichi verteilt Kostproben seiner italienischen Delikatessen. | Bild: Anette Bengelsdorf

Dass die Nachfrage etwas schwächer werden könnte, hatte sich bereits in den ersten Tagen der Veranstaltung abgezeichnet. Nadir Guenichi von Salentino Feinkost aus Friedrichshafen sagte dem SÜDKURIER am Freitag, er hoffe noch auf steigende Nachfrage. Peter Soler unkte gar: „Ich glaube, die Zeit der Messen ist vorbei.“ Seine Firma Redwell aus Konstanz vertreibt Infrarotheizungen.

Campingverkäufer sind gut gelaunt

Allerdings gab es auch sehr positive Stimmen: Nicole Ruther, die an einem Wohnmobil-Stand Interessenten betreute, zeigte sich zufrieden: „Wir haben bereits viele Angebote geschrieben.“ Und auch in einer Pressemitteilung der Messe Friedrichshafen wird ein zufriedener Wohnmobilverkäufer zitiert: „Ein Ehepaar, das ursprünglich gar nicht vorhatte, auf die IBO zu kommen, hat nach der Beratung an unserem Stand noch auf der Messe einen Camper-Van gekauft“.“ Das berichtet Leo Wildmoser, Geschäftsführer der Wildmoser KG/Autohaus Dreher mit Sitz in Wangen.

Ramona Fittkau aus Kißlegg träumt von einem neuen, altersgerechten Wohnmobil.
Ramona Fittkau aus Kißlegg träumt von einem neuen, altersgerechten Wohnmobil. | Bild: Anette Bengelsdorf

Auch Projektleiterin Julia Graf zieht ein grundsätzlich positives Resümee: „Die Pandemie hat nicht nur eine Zäsur für die Messe, sondern auch für die Ausstellerschaft bedeutet“, ordnet sie ein. Laut ihr haben 80 Prozent der Bestandskunden, die in diesem Jahr nicht an der Messe teilgenommen haben, ihre Teilnahme wegen Personalmangels nicht stemmen können.

„Auch Lieferengpässe und fehlende Planungssicherheit verhinderten die Teilnahme einiger Aussteller“, ergänzt sie. Sie wertet es daher als Erfolg, mit der „ganzen Bandbreite an IBO-Themen und neuen Highlights“, etwa die Show Moving Shadows, an den Start gegangen zu sein. Hinzu komme: Auch die IBO könne nicht ohne Weiteres wieder auf Vor-Corona-Niveau springen. „Wir müssen uns warmlaufen.“

Das könnte Sie auch interessieren

Wie also geht es weiter? Julia Graf verweist auf zahlreiche positive Vorgespräche mit Ausstellern, die bereits ihre Zusage für die nächste Messe signalisiert haben. Für die IBO 2024 – ein Jubiläumsjahr – bahne sich daher eine Vergrößerung an. Graf: „Aktuell befinden wir uns in der Planung, in welchem Rahmen und mit welchem Format die 75 Jahre IBO zelebriert werden. „Wir haben schon einige Ideen und werden uns auf jeden Fall etwas Kreatives einfallen lassen, um diesen Anlass gebührend zu feiern.“