„Hier steht ein Stück Verkehrswende.“ Sichtlich stolz zeigt Alexander-Florian Bürkle auf 31 Busse, die – auf dem Messehof nebeneinander aufgestellt – ein beeindruckendes Bild abgeben. Die neue Flotte des Stadtverkehrs ist für den Geschäftsführer des Stadtwerks am See (SWSee) der „größte Innovationsschub im Friedrichshafener ÖPNV“ seit 1990. Damals brachte die neu gegründete Stadtverkehrs GmbH das erste Buskonzept mit 12 Linien auf die Straße.

SWSee-Chef Alexander-Florian Bürkle am Steuer eines der neuen Busse.
SWSee-Chef Alexander-Florian Bürkle am Steuer eines der neuen Busse. | Bild: Cuko, Katy

Ab Januar gehen die neuen Busse in den Betrieb und lösen die 24 Silberpfeile ab, die bisher das Gesicht des Stadtverkehrs waren. Die „grüne Flotte“, so Erster Bürgermeister Fabian Müller, ist deutlich größer. Zu den 31 MAN-Bussen kommen im Sommer noch sieben neue E-Busse dazu, die also rein elektrisch fahren. Damit verfüge der Stadtverkehr über eine der jüngsten und modernsten Busflotten Deutschland, so Bürkle.

Ein Drittel mehr Fahrleistung

Die wird auch gebraucht, um das neue Verkehrsangebot zu stemmen. Die Busse werden pro Jahr 2,3 Millionen Kilometer zurücklegen, rund 600.000 mehr. „Das ist 15 Mal mehr um die Erde als heute“, suchte der SWSee-Geschäftsführer die Mehrleistung einzuordnen.

Ein Blick in den Fahrgastraum.
Ein Blick in den Fahrgastraum. | Bild: Cuko, Katy

Vor zwei Jahren hatte die Stadt noch geplant, einen neuen Busbetriebshof zu bauen. Stattdessen wurden für 12 Millionen Euro die neuen Busse beschafft. Die sind obendrein mit ZF-Technik ausgestattet, also quasi „made by ZF“, so Müller. Die Sechs-Gang-Getriebe laufen in Friedrichshafen vom Band.

Alternativ zu betanken

Die Dieselbusse sind mit neuester Abgastechnik ausgerüstet und können perspektivisch mit Bio-Kraftstoffen oder E-Fuels getankt werden, erklärte Frank Krämer, Vertriebsdirektor bei MAN. Ein Elektromotor und Batterien auf dem Dach sorgen dafür, dass Bremsenergie gespeichert und vor allem beim Anfahren wieder genutzt werden kann. Das reduziert Emissionen, Verschleiß und Kraftstoffverbrauch.

An jedem Sitzplatz gibt es in den neuen Stadtbussen einen USB-Anschluss.
An jedem Sitzplatz gibt es in den neuen Stadtbussen einen USB-Anschluss. | Bild: Cuko, Katy

Hoch gelobt wurde bei der Vorstellung auch die Innenausstattung der Busse. An jedem Fenstersitzplatz gibt es einen USB-Anschluss. Für Rollstuhlfahrer oder Kinderwagen ist im Mittelteil mehr Platz und dank eines Rückenpolsters an der Stange auch mehr Komfort. Taschenablagen über Radkästen und Armstützen an einigen Sitzplätzen runden das verbesserte Angebot ab.