Die Zweirad-Einkaufs-Genossenschaft (ZEG) teilt in einer Pressemeldung mit, mit ihren Marken Bulls, Hercules und Kettler-Alu-Rad nicht mehr in Friedrichshafen präsent sein zu wollen. "Die Gründe dafür sind unter anderem der gesunkene Anteil an Fachbesuchern sowie künftige kürzere Öffnung der Messe für Endverbraucher", heißt es in der Pressemitteilung. Georg Honkomp, Vorstandsvorsitzender der ZEG, verweist auf eine Eigenveranstaltung. "Wir werden in Zukunft verstärkt auf unsere immer erfolgreicher und größer werdende Hausmesse setzen", sagt er.

Argumente, die Eurobike-Bereichsleiter Stefan Reisinger bereits in der Vergangenheit mehrfach gehört hat. Für die diesjährige Eurobike, die Anfang September stattfand, gab es viel Kritik seitens der Aussteller, Händler und Fachbesucher. Zum einen wurde bemängelt, dass Radmesse mit insgesamt fünf Tagen zu lange und damit zu kostspielig für die Aussteller sei. Zum anderen ist der späte Veranstaltungszeitpunkt der Messe einigen Fachbesuchern und Ausstellern schon seit vielen Jahren ein Dorn im Auge. „Anfang September ist das Geschäft schon gelaufen“, sagte Arne Sudhoff, Sprecher der Derby-Cycle-Gruppe, gegenüber dem SÜDKURIER. Auch Vaude-Chefin Antje von Dewitz spricht sich für einen früheren Messetermin aus.

Dass das Fachpublikum immer unzufriedener wird, zeigen auch die Zahlen: Die Zahl der Fachbesucher ging 2016 um 6,7 Prozent zurück, die der Endverbraucher stieg aufgrund der zweitägigen Festival-Days hingegen um 65,9 Prozent. Reisinger handelte noch am letzten Tag der Messe und gab bekannt, dass die Festival Days für Endverbraucher künftig wieder nur an einem Tag stattfinden würden. Derzeit feilen die Eurobike-Macher an einem Neukonzept. Am Messetermin September halten sie weiterhin fest: 2017 findet die Eurobike von Mittwoch, 30. August, bis Samstag, 2. September, statt.