- Ideengeber für Jugendherbergen war der Lehrer Richard Schirrmann, der 1909 bei einer Wanderung mit Schülern durch das nordrhein-westfälische Bröltal vom Regen überrascht wurde. Mit Glück fand die Klasse in einer leerstehenden Schule Unterschlupf. Der Sauerländer fragte sich daraufhin, warum es keine bezahlbaren Herbergen für junge Wanderer gibt. Ein Jahr später schrieb Schirrmann einen Aufsatz über Volksschülerherbergen und rief zu Spenden auf. Von dem Erlös wurden in drei Schulen Ferienherbergen eingericht. Der Grundstock des Deutschen Jugendherbergswerks war gelegt. Heute bieten allein in Deutschland etwa 550 Häuser immer noch Schüler auf Klassenfahrt oder Jugendgruppen "Unterschlupf". Sie machen 40 Prozent der Gäste aus.

- Laut eines Schriftstücks aus dem Archiv der Häfler Jugendherberge geht hervor, dass es bereits 1921 eine erste Behelfsjugendherberge gegeben haben muss. Dies bestätigt auch ein Artikel in "Die Jugendherberge". Die Zeitung vermeldete unter "Amtliches aus Reichsverband, Gauen und Ortsgruppen, Gau Schwaben" 1933, dass aus der langen Vorgeschichte nur erwähnt sei, "daß 2 sehr ungenügende Notherbergen als Vorläuferinnen dienen mussten". 1931 begannen demnach die Verhandlungen mit der Stadt wegen eines Neubaus in Friedrichshafen.

- Am 14. Mai 1933 wurde die Herberge "Graf Zeppelin" als "achtes Eigenheim des Gaues feierlich geweiht", so der erwähnte Zeitungsbericht. Den Entwurf hatte ein Professor Körte von der Technischen Hochschule Stuttgart mit einigen seiner Schüler gefertigt. "Das im freien Gelände stehende Gebäude bietet 220 Gästen freundliche Unterkunft", heißt es in dem Artikel weiter. Zu den Gästen bei der Einweihung zählten Gräfin Brandenstein-Zeppelin und Bürgermeister Schnitzler. "Auch ein Kartengruß des Reichsjugendführers Baldur von Schirach wurde bekanntgegeben", so die Niederschrift.
- Die Übernachtungszahlen der Anfangsjahre sind dokumentiert. 1936 wurden 18 531 Übernachtungen gezählt, 1937 bereits 20 060. Nach der Wiedereröffnung 1952 gab es im ersten Betriebsjahr 25 949 Übernachtungen. Von 1955 zu 1956 stieg die Übernachtungszahl um rund 10 000 an. Der Höchststand bis in die 1970er-Jahre lag bei knapp 40 000 Übernachtungen im Jahr 1957.

- Im Zweiten Weltkrieg wurde die Herberge zerstört. Der Wiederaufbau dauerte bis 1952. Geöffnet war sie anfangs nur vom 15. Februar bis zum 15. November.
- 1967/68 wurde die Herberge renoviert. Damals gab es 315 Betten in sieben Ein- und Zweibettzimmer sowie 24 Mehrbetträumen. Vier Waschräume und Duschen, ein Speisesaal mit 90 Plätzen und drei Tagesräume gehörten dazu. Der Querbau zur Rotach ging 1997 in Betrieb.
- Seit 1952 gab es nur vier Herbergseltern: Walter und Anni Würz, ab 1964 Walter und Inge Hammel, ab 1970 Werner und Heide Krieg und seit 2000 Barbara Heldele und ihr Mann.