Beinahe geräuschlos flitzt ein kleines, einem Tretauto nicht unähnliches Fahrzeug durch das Foyer der Messe. Nur das Quietschen der Reifen ist zu hören, wenn der Fahrer sein E-Kart geschickt um die Pfeiler lenkt. Marcel Mussotter nimmt seinen Integralhelm ab und strahlt. „Die Beschleunigung macht einfach großen Spaß“, sagt er und zählt die vielen anderen Vorteile des Kartfahrens mit Elektroantrieb auf. Denn anders als Verbrennungsmotoren ist der Elektromotor völlig geruchlos und alles läuft ohne Abgas ab. Lädt man seinen Flitzer mit Ökostrom, fährt man total umweltfreundlich. „Das E-Kart kann man in Alltagskleidung fahren, da man danach nicht riecht wie frisch aus der Werkstatt“, sagt er.
Zehn E-Karts laden während der Frühjahrsmesse IBO auf einer Bahn im Außengelände zum Probieren ein. Messeleiter Klaus Wellmann hat das Rennfieber schon gepackt. „Das hat riesig Spaß gemacht“, sagt er nach einer Probefahrt, „an dem Stand werde ich öfter zu finden sein.“
„Wir betreiben die innovativste Indoor-Kart-Bahn Deutschlands“
Trotz des hohen Drehmoments des kräftigen Motors befördert der Akku das Rennwägelchen eine Stunde lang mit maximal 50 Stundenkilometern über die Rennbahn. „Wir betreiben die innovativste Indoor-Kart-Bahn Deutschlands, da wir ausschließlich eine E-Kart-Flotte haben“, sagt Marcel Mussotter nicht ganz ohne Stolz. Seit Februar 2015 ist die Bahn der Firma Ecodron, auf der auf zwei Stockwerken gleichzeitig gefahren werden kann, in Betrieb. Ein Reifen schonender Fahrbahnbelag mit hohem Grip und ein modernes, gefedertes Bandensystem sorgen für hohe Fahrsicherheit. Eine digitale Rennlizenz und eine App, mit der man seine Rennergebnisse abrufen kann, sorgen für optimalen Freizeitspaß. „Die E-Kart-Bahn findet großen Anklang“, sagt Mussotter. „Viele kommen trotz anfänglicher Skepsis jetzt lieber zu uns als zu Bahnen mit Verbrennungsmotoren.“
Es geht aber auch langsamer: Mit sichtbarer Körperspannung und trotzdem irgendwie schwerelos schwingt sich Bernd Hassmann auf ein rosarotes Gurtband unter Hochspannung. Diese so genannte Slackline hat er in einer Höhe von etwa eineinhalb Metern befestigt und bewegt sich darauf mit schlafwandlerischer Sicherheit. Gehen, sitzen, knien, kein Problem. Nur den Salto Mortale hat man ihm verboten – wegen des Fliesenbodens im Foyer. „Am Anfang spannt man die Slackline etwa in Kniehöhe, um gefahrlos absteigen zu können“, erklärt der drahtige 32-Jährige. Doch auch die Länge ist entscheidend. „Mit fünf bis sechs Metern kann man anfangen“, sagt er. Denn je länger die Slackline, desto langsamer und stärker gerät sie ins Schwingen.
Nicht nur auf der Wiese zwischen zwei Bäumen lässt sich das Turngerät, das in jede Tasche passt und in der Einsteigerversion bereits für 70 bis 80 Euro zu haben ist, montieren. Als „Waterline“ kann man das Gurtband auch über einen Fluss spannen. Ab einer Länge von 30 Metern sprechen die Profis von einer Longline. „Der Weltrekord liegt derzeit bei 610 Metern“, sagt Hassmann. Artisten unter den Könnern bewegen sich in Schwindel erregender Höhe auf der Highline. „Da bekommt man schon einen deutlichen Adrenalinstoß“, sagt selbst der Profi. Doch auf der Wiese in Kniehöhe ist es ein wunderbarer Sport für die ganze Familie und alle, die Spaß an Koordination und Balance haben. Am Stand der Firma Elephant Slacklines kann man die ersten wackligen Versuche machen.
IBO: Öffnungszeiten und Preise
Eine bunte Produktschau bietet Themen wie Freizeit, Gesundheit, Sport, Gastro, Mode und Nähen, Auto (mit elf Autohäusern) sowie eine E-Kartbahn und eine Sonderschau zur e-mobility-world.Öffnungszeiten aller Messen: Mittwoch, 16. bis Sonntag, 20. März, täglich von 10 bis 18 Uhr. Freitag von 10 bis 19 Uhr.
Ein Eintritt, vier Messen: Tageskarte 9 Euro, ermäßigt 7,50 Euro. Nachmittagstickets (täglich) 4 Euro, ab 16 Uhr freies Parken. Familienkarte 19 Euro.