Deggenhausertal – Es ist Sonntagmorgen und Muttertag. Vor allem ist auch der Tag des traditionellen Georgiritts. Und so gibt es frühmorgens ein gemächliches Treiben rund um das Dorf Limpach im Deggenhausertal. Aus allen Himmelsrichtungen sind Reitergruppen und Fahrzeuge mit Pferdeanhängern auf dem Weg in das beschauliche Dorf. Parkplätze und Seitenstreifen an den Straßen füllen sich mit Autos von Pilgern und interessierten Besuchern und Gästen.

Pfarrer in der Kutsche

„Ich freue mich, dass schönes Wetter ist und ich werde dieses Jahr in der Kutsche mitfahren, damit unser Festprediger nicht allein in der Kutsche sitzt“, sagt Pfarrer Jürgen Schmidt. Festprediger Christian Schlindwein, derzeit in Liechtenstein: „Pfarrer Schmidt ist durch den SÜDKURIER auf mich aufmerksam geworden, weil ich Krimis schreibe und ich habe seine Einladung zum Georgiritt gerne angenommen.“ Als Schwerpunkt seiner Predigt hatte er die „Helden des Alltags“ gewählt; zum Beispiel die Mütter – passend zum Muttertag. Georg Matt vom Festausschuss begrüßte das schöne Wetter, weil es eine gute Motivation für alle Teilnehmer und Gäste sei. Er bedankte sich bei Bürgermeister Fabian Meschenmoser und dem Bauhof für die Unterstützung und gute Zusammenarbeit, bei der Feuerwehr, dem Deutschen Roten Kreuz und allen Helfern, ohne die der Ritt nicht möglich sei.

Gegen 7.30 Uhr ertönt hundertfaches Pferdegetrappel in Richtung Kirchplatz, wo Pferde und Reiter Aufstellung nahmen. In das Schnaufen der Pferde und gelegentliches Gewieher mischten sich die Klänge der Musikgruppen, die sich am Rande versammelten. Gegen 8.00 Uhr erfolgte die Pferdesegnung durch Pfarrer Jürgen Schmidt. Danach startete die Prozession bei der Georgskirche mit Vorreiter Ingo Jehle aus Limpach, der diese Aufgabe von seinem Vater geerbt hat und nun seit vielen Jahren mit Bravour meistert. Insgesamt waren 16 Reitergruppen mit insgesamt 221 Reitern am Start. Mit zu den jüngsten Reiterinnen zählt die 6-jährige Sofia mit ihrem Pony Dori von der Reitergruppe Salem. Neun Musikkapellen mit rund 360 Musikanten machten die Prozession zu einem eindrucksvollen Erlebnis für alle Teilnehmer, Pilger und Wallfahrer. Gegen 8.00 Uhr erfolgte die Pferdesegnung durch Pfarrer Jürgen Schmidt.

Tempelritterorden ist dabei

Es reihen sich die Ministranten mit Kreuzen und Fahnen ein, die Erstkommunionkinder mit der Muttergottesfahne und Georgsfahne, gefolgt von der Kirchengemeinde Deggenhausertal mit Fahnen sowie den Pfarr- und Gemeinderäten mit Bürgermeister Fabian Meschenmoser und den Rittern des Templerorden „Ordo Milititae Crucis Templi“. Der Tempelritterorden ist von der Erzdiözese Freiburg als kirchlich-privater Verein anerkannt. Er ist ein ökumenischer, weltlicher Laienorden, der es sich zum Ziel gesetzt hat, Menschen in unruhigen Zeiten geistlichen Geleitschutz zu bieten. Die Ordensmitglieder sind Männer unterschiedlichster gesellschaftlicher und beruflicher Herkunft. Danach reihte sich eine Fahnenabordnung des DRK Deggenhausertal ein. Anschließend folgten die Reitergruppen und Musikkapellen sowie zahlreiche Pilger und Wallfahrer zu Fuß. Nach der Rückkehr der Prozession in Limpach gegen 9.15 Uhr wurde ein Festgottesdienst zu Ehren des Heiligen Georg mit Festprediger Pfarrer Christian Schlindwein aus Balzers in Liechtenstein abgehalten, der musikalisch von der Musikkapelle Lippertsreute gestaltet wurde.