Wer von Lellwangen Richtung Altenbeuren fährt, kommt an dem idyllisch im Wald gelegenen Forellenteich Lellwangen vorbei. An Wochenenden ist hier aktuell jede Menge los. Die Möglichkeit, dort zu angeln, besteht seit mehr als 40 Jahren.
Tobias Jäckle ist seit einem Jahr Pächter des Fischweihers
Seit diesem Jahr hat Tobias Jäckle den Fischweiher gepachtet und setzt die Angeltradition, allerdings jetzt mit Saiblingen, fort. Vater Peter Jäckle erklärt das Konzept: „Hier kann man angeln ohne Angelschein und das Schöne ist, dass hier auch Kinder angeln können, die so an den Angelsport herangeführt werden.“
Er betont, dass der Tierschutz an erster Stelle stehe. Deshalb gebe es drei Verantwortliche, die nach dem Rechten sehen und Hilfestellung beim Angeln und Ausnehmen der Fische geben. Ausrüstungen können ausgeliehen werden und Köder sind im Angebot.
Plötzlich schauen die rund 50 Angler alle zum westlichen Ufer. Dort ist eine Angelschnur gespannt und die Rute biegt sich beträchtlich. Da scheint ein ordentlicher Brocken angebissen zu haben.
Familie Navacki freut sich über einen beachtlichen Saibling
Während Papa Zoran Navacki den Fisch mit Bedacht in Richtung Ufer zieht, steht Tochter Eva mit dem Kescher bereit, um den Fang an Land zu holen. „Mit zwei Kilogramm ist das ein recht beachtlicher Saibling. Aber ich habe ihn nicht überlistet, sondern er hat Pech gehabt, weil sich der Haken in der Schwanzflosse verfangen hat“, meint Zoran Navacki, der mit seiner Familie in Markdorf Urlaub macht.

Ein Stück weiter steht Holger Weber aus Grünkraut mit einem Bekannten und Kindern: „Die Kinder wollten mal angeln und der See ist eine gute Idee. Da kommen die Kinder in richtigen Kontakt mit den Fischen und erleben, dass die Tiere nicht leiden müssen“, sagt er.
Für Kinder ist es ein Abenteuer
Er ist zum zweiten Mal am See und findet gut, dass Leute da sind, die einen beraten, weil die Kinder keinen Angelschein haben. Für die sei das ein ganz besonderes Erlebnis. „Das ist besser als jedes Spieleland und Natur pur – besser kann es gar nicht sein heutzutage“, betont Weber.

Wenig erfolgreich war bisher Georg Gindele aus Altshausen, der Marcel Struska aus Wangen im Allgäu an den Fischteich gelockt hat. „Ich bin das erste Mal hier und Georg hat gesagt, dass die Fische hier gut beißen“, meint Struska. Auf jeden Fall sei Angeln ein beruhigendes Hobby und es sei sehr gemütlich am Teich.

Schwierige Angelbedingungen im Juli und August
Peter Jäckle erklärt, dass es oftmals in den Monaten Juli und August etwas schwieriger sei, zu angeln. Das Wasser sei zu warm, daher tauchten die Fische in tiefere Regionen ab und verzichteten aufs Fressen.
Die im Teich ausgesetzten Fische stammen von einem Züchter in Pfullendorf. „Das Wasser im See erneuert sich ständig und wird aus einer Quelle aus dem Lellwanger Hang gespeist“, erklärt Jäckle.

Wegen der anhaltenden Trockenheit fließe allerdings weniger Wasser, sodass sich der See etwas aufheize und auch weniger Sauerstoff in den Teich gelange. Dennoch sei der See immer gut besucht. Mehr als die Hälfte der Angler seien regelmäßig hier – einige schon seit zehn oder 20 Jahren.