Zur Herzensangelegenheit – im wörtlichen und übertragenen Sinn – wurden die Apfelwochen am Bodensee erklärt: Beim Apfel(herz)fest am Sonntag, 22. September im Deggenhausertal soll das größte Apfelherz am Bodensee – und vielleicht darüber hinaus – gelegt werden. Über alle Aktivitäten rund um den Apfel informierten Sylvia Westermann, Geschäftsführerin der Tourist-Information Gehrenberg-Bodensee, Laura Dilger von der Deutschen Bodensee Tourismus GmbH (DTB) sowie Vertreter beteiligter Gemeinden im Beisein der Apfelhoheiten im Rathaus Wittenhofen.

„Ein Herz für den Apfel“, so lautet das diesjährige Motto und ist wörtlich zu nehmen: Auf dem Franziskusweg kurz vor der Mosterei Kopp soll ein Herz aus Äpfeln gelegt werden. Interessierte sind eingeladen, den Weg zu gehen und die besondere Veranstaltung mitzuerleben oder selbst aktiv zu werden.
Zwölf Tonnen Äpfel werden benötigt
400 Quadratmeter groß soll das Apfelherz werden. Dazu werden zehn bis zwölf Tonnen Äpfel benötigt, etwa 33 Großkisten, rund 50 000 Früchte. „Wir rechnen mit 140 pro Quadratmeter“, erklärte Sylvia Westermann. Damit das Herz leuchtet und mit dem grünen Gras kontrastiert, sollen rote Äpfel verwendet werden, voraussichtlich die Sorte Jonagold.

Das Ereignis will die Tourist-Information filmisch dokumentieren: ein Spezialist mit Drohne ist bereits geordert. Zwischen 30 und 40 Leute sollen helfen, das Herz zu legen. Jeder Helfer bekommt einen Strohhut geschenkt und wird während der Arbeit verpflegt, informierten die Veranstalter weiter. Wer Interesse habe, könne sich bei der Tourist-Information melden oder einfach vorbei schauen.
Noch nicht fest steht, wie die Umrandung gestaltet werden soll, damit die Äpfel nicht den Abhang runterkullern. Die Probe im April mit Feuerwehrschläuchen war jedenfalls erfolgreich, so die Veranstalter. Die Aktion soll zwischen 13 und 14 Uhr beginnen. Von einer Strohpyramide aus sollen Besucher das Herz gut fotografieren können. Das Herz soll überdies online beim Guiness-Buch der Rekorde eingestellt werden.
Erlös geht an Schulfruchtprogramm
Die Präsentation von Modell-Heißluftballons und Lenkdrachen als „Fliegendes Gemüse“ sollen das Ganze noch bunter machen. Ein Alphorntrio wird die Aktion musikalisch untermalen. „Wir haben uns ordentlich was vorgenommen und das könnte ein spannendes Thema werden“, kündigte Westermann an. Die Äpfel werden von Kopps schlussendlich versaftet, vermostet und als „Apfelherzsaft“ verkauft; der Erlös dem Schulfruchtprogramm gespendet.

Apfelfest rund um Rathaus und Schulhofgelände
Neben dieser besonderen Veranstaltung auf dem Feld soll das Apfelfest rund ums Rathaus (Bewirtung durch die Freiwillige Feuerwehr) und auf dem Schulhofgelände gefeiert werden. An Ständen wird es Verkostungen geben, auch ein Essen mit Mostbraten und Soße. Ein Käsbräter bietet Raclettebrote an. Waffeln, Dinnele und 50 Apfelkuchen der Landfrauen dürfen nicht fehlen.
Viel Programm: von Hüpfburg bis Eselwanderung
Kinder dürfen sich auf einer Hüpfburg, einem Karussell oder beim Gesichterschminken vergnügen. Jugendliche und Erwachsene können E-Scooter und E-Roller ausprobieren. Örtliche Vereine und das Sterntaler-Duo sorgen an diversen Stationen für Musik, traditioneller und – bei der Grillhütte – moderner Art. Von 16 bis 18.30 Uhr können Interessierte eine Eselwanderung rund um den Höchsten buchen (Anmeldung bis 20. September).
Örtliche Vereine beteiligen sich mit Aktionen
An der Station Mosterei Kopp wird es ebenfalls Musik geben. „Wir haben alle Musikvereine im Boot“, sagte Westermann. Weiter können sich die Besucher auf die alten Traktoren der Oldtimerfreunde Deggenhausertal freuen. Der Seehaufen lädt ein, mit einer alten Saftpresse sein eigenes Getränk zu produzieren, Zauberkünstler Gradiwohlo aus Markdorf bastelt Figuren aus Luftballons, der Bund für Umwelt und Naturschutz bietet Apfelbäumchen an, es gibt Basteln mit Holz für Kinder, eine Senfmanufaktur ist vor Ort sowie der Lehenhof.
Mehr Informationen unter: www.apfelwochen-bodensee.de
Rund um den Apfel
- Die Apfelwochen 2019 finden von Samstag, 21. September, bis Sonntag, 13. Oktober, statt. Folgende Gemeinden beteiligen sich mit diversen Aktionen daran: Ailingen, Bermatingen, Bodman-Ludwigshafen, Deggenhausertal, Eriskirch, Frickingen, Immenstaad, Insel Mainau, Kressbronn, Langenargen, Lindau, Markdorf, Nonnenhorn, Oberteuringen, Salem, Sipplingen, Stockach, Tettnang, Überlingen und Wasserburg.
- 75 000 Hektar Apfel-Anbaufläche reihen sich entlang des deutschen Bodenseeufers und prägen die Landschaft. Jedes Jahr werden rund 1,6 Milliarden frische Äpfel gepflückt, 250 000 Tonnen. Der Kunde hat die Auswahl zwischen zwölf und 15 Sorten. 70 Prozent der Vitamine befinden sich direkt unter der Schale.
- Die vielfältigen Angebote richten sich an Kinder wie Erwachsene, beinhalten geführte Wanderungen, Radtouren, Traktorfahrten, Feste und Mitmachaktionen. Die Gastronomen von 34 Restaurants haben sich für diese Zeit spezielle Apfelgerichte und -menüs ausgedacht, von süß bis pikant, vom Apfel-Paprikasüppchen bis zum lauwarmen Apfelcrumble. In den Hofläden werden die Äpfel in unterschiedlichster Form angeboten – beispielsweise als Apfelchips oder Obstbrand.