Stefanie Lorenz

Solche flotten Flitzer hat nicht nur Pfullendorf noch nie gesehen: Im Badewannen-Style sowie mit Spülkästen, Duschköpfen und sogar Toilettenschüsseln ausgestattet gehen die jungen Seifenkisten-Piloten der Firma Geberit beim Seifenkisten-Rennen am 20. Juni 2021 an den Start. In drei Mannschaften treten die Auszubildenden des Konzerns an: Team „GRT – Flush it“, „Aqua Racing Geberit„ und die „Warmduscher“. Hinter jedem Team stehen vier junge Erwachsene, die einen Teil ihrer Ausbildungszeit in die Entwicklung und den Bau der Seifenkisten stecken.

Auszubildende Alina Hermann macht sich an die Arbeit, um für die Seiifenkiste des Teams „Warmduscher“ die idealen Reifen zu ...
Auszubildende Alina Hermann macht sich an die Arbeit, um für die Seiifenkiste des Teams „Warmduscher“ die idealen Reifen zu finden. | Bild: Stefanie Lorenz

Witzige Ideen, die sich allesamt darauf beziehen, dass sie ihre Ausbildung in einer im Sanitärbereich tätigen Firma absolvieren, haben die Seifenkisten-Planer umgesetzt. Der SÜDKURIER darf einen kleinen Blick in die Werkhalle werfen, in der an diesem Tag alle fleißig mit der Ausgestaltung der Kisten beschäftigt sind. Einfach genial, wie das Team der „Warmduscher“ zwei Ölfässer aneinandergeschweißt hat, um ein Chassis in Form einer Badewanne entstehen zu lassen.

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Für die Arbeitsschritte beim Bau der Seifenkisten ist es optimal, dass sich in den Teams Vertreter von verschiedenen Ausbildungsberufen zusammengefunden haben. „Wir haben zum Beispiel zwei Mechatroniker mit dabei. Sie haben für uns Teile gedreht und gefräst“, schildert Azubi Alina Hermann.

Vorfreude auf das Bauen ist immer groß

Auch Tom Falkner, der eine Ausbildung zum Verfahrensmechaniker macht, schildert, wie jeder in seine Ideen und Fertigkeiten eingebracht hat bei der Ausgestaltung der Flitzer. Seit rund zwei Monaten widmen sich die Azubis jeweils an einem Tag der Woche dem Projekt. „Die Vorfreude ist immer schon groß. Es ist quasi der schönste Tag in der Arbeitswoche“, sagt Tom Falkner. Auch Peter Benz, Leiter der technischen Ausbildung, ist inzwischen ein echter Fan des Seifenkisten-Projekts geworden. Er bekennt, dass er am Anfang Bedenken gehabt hatte, wie die Aktion in den schon ziemlich straffen Ausbildungsplan des Geberit-Nachwuchses hineinpassen würde.

Engagement und Teamwork begeistern Ausbildungsleiter

Doch die Bedenken haben sich nicht erfüllt: „Zu sehen, wie alle gemeinsam an einem Strang ziehen und voll motiviert sind, dass ist eine super Geschichte“, freut er sich. Wichtig war ihm, den jungen Erwachsenen viel Freiraum zu lassen bei der Gestaltung ihrer Seifenkisten, damit die Auszubildenden ein möglichst hohes Maß an Eigeninitiative einbringen konnten.

Peter Benz. Leiter der technischen Ausbildung, freut sich über das Engagement der Auszubildenden.
Peter Benz. Leiter der technischen Ausbildung, freut sich über das Engagement der Auszubildenden. | Bild: Stefanie Lorenz

Eine der wenigen Vorgaben sei gewesen, so Benz, möglichst viel eigene Materialien des Betriebes zu verwenden. Daran haben sich die Seifenkisten-Planer gehalten. Nur weniges musste von außen herbeigeschafft werden. „Die Auszubildenden haben bei diesem Projekt das Netzwerken in der Firma gelernt, als sie ihre Materialien aus verschiedenen Abteilungen besorgt haben“, beschreibt Peter Benz einen der vielen positiven Nebeneffekte der Aktion.

Nützliche Tipps vom Seifenkistenverband

Sich im Team organisieren, Arbeitsabläufe selbst strukturieren und Aufgaben sinnvoll untereinander aufteilen sind weitere für das spätere Arbeitsleben sehr nützliche Dinge, die das Projekt die jungen Erwachsenen gelehrt habe. Außerdem haben die Azubis erprobt, wie sie wichtige Informationen bekommen. „Wir standen im Kontakt mit dem Seifenkistenverband“, schildert Tom Falkner. Dort habe man sich Bau- und Sicherheitstipps geholt.

Rennen sollte schon in diesem Jahr stattfinden

Dass der Seifenkistenbau weit voran geschritten ist, liegt auch daran, dass das Rennen ursprünglich im Juni 2020 anlässlich der 800-Jahr-Feier stattfinden sollte. Wegen der Corona-Krise wurde es jedoch auf das kommende Jahr verschoben. Wirtschaftsförderer Bernd Mathieu, der sich begeistert zeigte vom Engagement der Geberit-Azubis, berichtete, dass sich bislang rund 15 Firmen und Organisationen angemeldet hätten. Auch Schulen sind mit dabei. Rund 100 Seifenkisten sollen auf der rund 360 Meter langen Strecke starten dürfen, so Mathieu. „Ab Februar/März können sich Interessierte im Internet anmelden“, informiert der Wirtschaftsförderer.

Azubis freuen sich schon auf das Rennen

Die Azubis der Firma Geberit sind jetzt schon voller Vorfreude auf das Rennen: „Wir fahren auf Sieg! Wir fahren für Geberit!“, bringt es Tom Falkner auf den Punkt.

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