Kinder im Grundschulalter mit Laptop vor einer digitalen Tafel ohne Kreide? Das wird immer mehr zum vertrauten Bild. Kein Wunder, dass die neuen Medien auch Einzug in die Lichtenbergschule gehalten haben. Zusammen mit der Gemeindeverwaltung hat das Team der Lichtenbergschule die Digitalisierung vorangebracht und dafür mehr Mittel investiert als staatliche Förderprogramme ermöglicht haben.
„So wurde, auch mit Unterstützung des Kreismedienzentrums (KMZ), ein Konzept aus einem Guss erstellt und umgesetzt, das die Schule, technisch gesehen, mit einem Schlag vom letzten in das gegenwärtige Jahrtausend katapultiert hat“, freut sich Rektorin Mirjam Boonekamp.
Schüler sollen digitale Verantwortung lernen
Beide Schulgebäude in Oberuhldingen und in Mühlhofen sind nun neu verkabelt und mit modernen Präsentations- und Arbeitsgeräten für Schüler und Lehrkräfte ausgestattet. In Kürze werden die Gebäude zudem an das schnelle Glasfasernetz angeschlossen. „Nun kann nicht nur der Overheadprojektor endgültig ins Museum gestellt werden“, erläutert die Schulleiterin.
„Vor allem sind wir damit sehr gut ausgestattet, um unsere Schülerinnen und Schüler schrittweise an einen förderlichen und verantwortungsbewussten Umgang mit den neuen Medien, Programmen und Tools heranzuführen und sie darin zu unterstützen, die digitale Welt für ihr Lernen und ihre Entwicklung zu nutzen.“

Bereits 2019 hatte die Lichtenbergschule in Bezug auf den Medienentwicklungsplan (MEP) Kontakt mit dem KMZ aufgenommen, zu einem ersten Beratungstermin kam es coronabedingt erst im Oktober 2020. Schule und KMZ bearbeiteten anschließend gemeinsam das Mediencurriculum für den MEP, das dem Kollegium Anregungen, Hilfen und Unterstützung für das Unterrichten mit digitalen Medien bietet. Im Dezember wurden bei einem Gespräch zwischen Schulträger, Schule und KMZ mögliche bauliche Maßnahmen besprochen.
Anschließend beriet man die Verwendung von Fördergeldern aus dem Sofortausstattungsprogramm: Bund und Land hatten zusätzliche Mittel bereitgestellt, um Schüler mit Endgeräten zur besseren Bewältigung möglicher Fernunterrichtsphasen während der Einschränkungen durch die Pandemie zu unterstützen. Beantragt wurden Tablets, Zubehör und Ladekoffer. In der Zwischenzeit wurde der Medienentwicklungsplan durch Schule und KMZ bearbeitet. Er ist Voraussetzung für die Zuteilung der Fördergelder aus dem Digitalpakt durch die L-Bank.
Im März 2021 hatte sich der Gemeinderat für die Erstellung des MEP ausgesprochen. „Damit soll das Ziel der Digitalisierung an der Grundschule weiterverfolgt werden und die Grundvoraussetzung für die Abrufung künftiger Fördermittel geschaffen werden“, hatte Hauptamtsleiterin Gudrun Müller-Schmidts während der Sitzung gesagt. Schulleiterin Mirjam Boonekamp hatte erklärt, dass die digitale Infrastruktur und Ausstattung auch an einer Grundschule nicht mehr infrage gestellt werde. „Man darf nur nicht der Idee erliegen, dass die digitalen Medien alles ersetzen können.“ Vielmehr ergänzten sie die bisherigen Medien.
Im November kam es zum Abschluss des MEP, außerdem zur Übergabe der Tablets an die Schule inklusive einer technischen Einführung der Beauftragten der beiden Schulstandorte. Im Februar dieses Jahres wurde das MEP-Zertifikat ausgestellt, die Antragstellung bei der L-Bank erfolgte. Im Sommer schließlich nahmen ein Elektrofachbetrieb und ein EDV-Dienstleister die notwendigen technischen Arbeiten vor. Das KMZ wird die Lichtenbergschule in Bezug auf Fortbildung und Beratung allerdings weiter begleiten. Im November ist ein weiteres Planungsgespräch mit dem Schulträger beabsichtigt.