Die Polizei schätzt den Schaden, der durch ein Feuer in der Altstadt von Überlingen entstanden ist, auf rund zwei Millionen Euro. In einem Wohn- und Geschäftshaus an der Hofstatt ist das Feuer kurz nach 21 Uhr entdeckt worden, zwei direkt angebaute Gebäude, auf die das Feuer teilweise übergriff, wurden ebenfalls beschädigt.
Update: Videos zeigen das ganze Ausmaß des Großbrands
175 Helfer von Feuerwehr und DRK
Ein Großaufgebot an Rettungskräften rückte aus, um das Feuer zu bekämpfen. 108 Männer und Frauen aus verschiedenen Einheiten der freiwilligen Feuerwehr waren im Einsatz, 67 Kräfte des Deutschen Roten Kreuzes, außerdem Spezialisten des THW, die die Statik des Gebäudes prüften.

Der Alarm wurde um kurz nach 21 Uhr ausgelöst, berichtete der Sprecher der Kreisfeuerwehr, Martin Scheerer. Glück im Unglück: Einige Feuerwehrleute seien zu dem Zeitpunkt wegen einer Probe im Feuerwehrhaus gewesen und hätten die Hofstatt deshalb rasch erreicht. So brachten sie das Feuer zügig unter Kontrolle.
Kreisbrandmeister lobt schnellen Einsatz
Das bestätigte auch der Einsatzleiter, Kommandant Ludwig Ehing, der sich gegen Mitternacht zufrieden mit der Arbeit der freiwilligen Helferinnen und Helfer zeigte. Auch Kreisbrandmeister Alexander Amann bilanzierte: „Wenn die Feuerwehr nicht so schnell hier gewesen wäre, würde es anders aussehen.“ Der Einsatz sei gut und sehr strukturiert abgelaufen.
Polizei schätzt Schaden auf 2 Millionen Euro
Als die Feuerwehr die Hofstatt erreichte, brannte der Dachstuhl lichterloh. Die Flammen griffen auf ein weiteres Gebäude über. Die Wehr rückte mit zwei Drehleitern an, so konnte der Dachstuhl eines dritten, ebenfalls direkt angrenzenden Hauses, mit Wasser gekühlt werden und weitgehend vor den Flammen geschützt werden. Wie Andreas Rieß von der Polizei sagte, werde der Schaden, der auch durch das Löschwasser entstanden ist, auf rund zwei Millionen Euro geschätzt.

Verletzt wurde bei dem Brand niemand, berichtete Feuerwehr-Sprecher Scheerer. Zur Brandursache konnte noch nichts gesagt werden.

Oberbürgermeister Jan Zeitler verschaffte sich ein Bild von der Lage. Er lobte den Einsatz der Feuerwehrleute, denen es gelungen ist, eine Katastrophe in der Altstadt, wo die Häuser dicht an dicht stehen, zu verhindern.

Zwei Bewohner wurden durch das Feuer vorübergehend obdachlos. OB Zeitler kümmerte sich um die Unterbringung der Personen, die durch die Bereitschaft eines Überlinger Hoteliers schnell mit dem Notwendigsten versorgt werden könnten.

Drohnen mit Wärmebildkameras
Martin Schweitzer, Leiter der Führungsgruppe in der freiwilligen Feuerwehr Überlingen, berichtete, dass insgesamt 108 Frauen und Männer der Feuerwehr im Einsatz waren. Darunter ein Trupp aus Uhldingen, der die zweite Drehleiter bediente, sowie Atemschutzträger aus Markdorf.

Außerdem waren zwei Drohnen der Feuerwehren aus Oberteuringen und Meckenbeuren in der Luft. Mit ihren Wärmebildkameras, die über den Brandhäusern schwebten, könnten sie wertvolle Hinweise für Einsatzentscheidungen liefern, berichtete Schweitzer.

Das erste Feuer für die Drohnenpiloten
Es handle sich um den ersten großen Einsatz der Drohneneinheit der Feuerwehren im Landkreis, sagte Tobias Riether, Leiter der Drohneneinheit. „Das ist das erste große Feuer, das wir haben.“ Der Vorteil einer Drohne zeige sich gerade in der Altstadt, wo die Drehleitern einen begrenzten Aktionsradius haben, während man sich mit einer Drohne relativ schnell einen Eindruck von dem Feuer verschaffen könne.

Zusätzlich zu den 108 Feuerwehrkräften rückten Freiwillige der Feuerwehrabteilungen Bambergen und Nesselwangen samt ihrer Fahrzeuge ins zentrale Feuerwehrhaus in der Stadt ein. Wie Martin Schweitzer erklärte, geschehe dies vorsorglich für den Fall eines weiteren Einsatzes, für den man gewappnet sein müsse.

DRK sichert Einsatz der Feuerwehrleute ab
Das Deutsche Rote Kreuz war mit 67 Personen aus den Ortsgruppen Überlingen, Uhldingen-Mühlhofen, Salem, Sipplingen, Meersburg und Immenstaad im Einsatz, berichtete Thomas Weber, Leiter der Schnelleinsatzgruppe des DRK. Angesichts der Alarmierung mit einem ausgedehnten Großbrand in der Altstadt hätten die Helfer mit dem Schlimmsten rechnen müssen, was die hohe Zahl der alarmierten DRK-Helfer erklärt. Sie kümmerten sich um die Anwohner, und sie sicherten den Einsatz der Feuerwehrkräfte ab.
