Der Bodensee sorgt derzeit wieder für kitschige Postkarten-Kulisse. Grund für das sommerliche Türkis des Bodenseewassers ist eine harmlose Kieselalge, die sich bei bestimmten Bedingungen massenhaft vermehrt. Warmes Wasser ist eine der Voraussetzungen, aber nicht die einzige, sagte Thorsten Rennebarth vom Institut für Seenforschung in Langenargen. Es hänge auch vom Nährstoffgehalt und der Entwicklung der Monate zuvor ab. „Das ist sehr schwer zu prognostizieren“, sagte der Biologe.

Das Motorschiff Milan des Schifffahrtsbetriebes Held auf Anfahrt vor Überlingen – mit echten Schwänen als Begleiter.
Das Motorschiff Milan des Schifffahrtsbetriebes Held auf Anfahrt vor Überlingen – mit echten Schwänen als Begleiter. | Bild: Hilser, Stefan

Kieselalgen betreiben fleißig Fotosynthese, wachsen und vermehren sich schnell, wenn sich das Wasser ab dem Frühsommer stark erwärmt. Dabei entziehen sie dem Wasser Kohlendioxid und verändern das Kalk-Kohlensäuregleichgewicht im Wasser. Es bilden sich mikroskopisch kleine Kalkkristalle. „Diese Kristalle sind im Prinzip auch Trübstoffe, reflektieren das Licht und lassen das Wasser heller und – in großer Menge – sogar milchig erscheinen“, sagt Thorsten Rennebarth. Diese Kristallbildung nennt man biogene Calcitfällung.

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