Endlich ist hier Zeit für ein ungestörtes Selfie bei den Sieben Churfirsten. Denn endlich sind die Touristen weg, die im Hintergrund durch das Bild laufen würden. Und sogar ist eine der beiden Bänke unterhalb der Felsen ist frei. Hier lassen sich mitgebrachte Butterbrote verzehren – und der Überlinger See hinter den Fichten erspähen.
Ruhe zwischen Laub und Apfelfeldern
Wer sich dieser Tage zu dem Naturdenkmal aufmacht, wandert durch rotbraunes Laub und vorbei an Apfelfeldern und Wiesen. Bei gutem Wetter scheint die Herbstsonne durch die Baumkronen der Mischwälder.

Neben ein paar Spaziergängern mit ihren Hunden ist kaum jemand unterwegs. Wer die herbstliche Idylle sucht, kann sie auf der Anhöhe beim Sandsteindenkmal finden.
„...daher lohnt es sich, sie zu sehen, bevor es zu spät ist!“
Die Felsen zwischen Sipplingen und Überlingen sind mehrere tausend Jahre alt. Die fünf bis sieben Meter hohe Gesteinsformation ist in der Nacheiszeit durch Erosion entstanden. Der Name der Felsformation soll sich von den sieben Kurfürsten des Heiligen Römischen Reichs ableiten, die mit ihren Mützen den Felsen ähnlich sehen.

Ihre heutige Form haben die Gesteine aufgrund von Wind, Regen und Witterung bekommen. „Ursprünglich waren es mal sieben Felsen, mittlerweile gibt es aber nur noch fünf von ihnen“, erklärt Silvia Fritz, Leiterin des Fachbereichs Tourismus in Sipplingen. „Die anderen beiden sind bereits zerfallen, daher lohnt es sich, sie zu sehen, bevor es zu spät ist!“
Größtes Naturziel im westlichen Bodenseekreis
„Die Churfirsten gehören im Raum Sipplingen zu den beliebtesten Naturzielen“, so Fritz. „Im Frühjahr und Sommer fragen besonders viele Menschen nach Routen und Karten.“ Dazu gehörten nicht nur Wanderer, sondern auch Familien und Senioren.

Nach großem Andrang zur Hochsaison werde die Nachfrage auch im Spätsommer nicht geringer. „Dann sind immer noch Gäste da. Viele Wanderer warten ja auf diese kühlere Jahreszeit, um gut wandern zu können.“ Ab November, wenn weniger Tagesgäste in Sipplingen und Überlingen seien, hätten Wanderer auf dem Weg hoch zur Felsenformation deutlich mehr Ruhe.
Viele Wege führen zu den Churfirsten
Auf mehreren Wegen können Wanderfreunde zu dem Naturdenkmal gelangen. Beliebt ist die Route vom Sipplinger Bahnhof über Haldenhof, Hödingen und Süßenmühle hoch zur Gesteinsformation. Dabei kommen Wanderer und Spaziergänger am Hödinger Tobel vorbei, der sich ebenfalls für einen Schnappschuss lohnt. Dieser Weg dauert rund eine Stunde.
Von Überlingen aus lassen sich die Churfirsten über Überlingen-Goldbach und Aufkirch auf dem Premiumwanderweg Seegang erreichen. Diese Strecke legt man in der Regel in anderthalb Stunden hinter sich. Auch vom Wanderparkplatz Süßenmühle können Wanderer und Spaziergänge die Felsformation erreichen. Eine Karte zu Wanderrouten gibt es hier anzuschauen.