„Am Samstag war einiges los in der Stadt.“ Mit diesem Satz ging Stadtrat Benedikt Kitt (LBU/Grüne) bei der Gemeinderatssitzung auf die Anti-Corona-Demonstration vom Samstag ein. Telegram-Gruppen hätten dazu aus ganz Baden-Württemberg mobilisiert, sagte Kitt.

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Es seien nicht alles Überlinger gewesen, die da gelaufen sind. Dagegen seien „Rechtsradikale mitgelaufen mit Pegida-Parolen“. In antifaschistischen Kreisen seien davon einige Gesichter bestens bekannt: „Ich war sehr erschreckt.“ Umso „bestürzter“ sei er gewesen, wie gering die Polizeipräsenz gewesen sei, „wenn Nazis durch Überlingen laufen“. Bei kleineren Demos habe er dies schon anders erlebt.

Benedikt Kitt, Grüne
Benedikt Kitt, Grüne | Bild: Hilser, Stefan

Zeitler: Veranstaltung eskalationsfrei über die Bühne bekommen

Die Polizei gebe nie ihre Einsatzstärke bekannt, reagierte Oberbürgermeister Jan Zeitler. Hauptziel sei es gewesen, die Veranstaltung eskalationsfrei über die Bühne zu bekommen. Das sei auch gelungen „dank eines besonnenen Auftretens der Polizei“. Allerdings könne man in dieser Situation nicht alle Ordnungswidrigkeiten verfolgen, erklärte Zeitler auf Kitts Kritik an der Nachsichtigkeit bei Verstößen.

Biniossek: „nette Leute, gebildete Leute“

Er könne Kitts Aussagen nicht so stehen lassen, reagierte Stadtrat Roland Biniossek (Basis). Er sei bei der Demonstration in einer Gruppe „mit lauter Überlingern gewesen, nette Leute, gebildete Leute, die sehr gut informiert und gesprächsbereit sind“. Er finde es nicht gut, welche Schärfe die Grünen in die Diskussion bringen, die „uns jetzt wieder einsperren wollen“.

Roland Biniossek, Die Basis
Roland Biniossek, Die Basis | Bild: Biniossek
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