Die Fraktion BÜB+ hatte Vertreter des Vereins Bürgerenergie zu ihrer Sitzung vor der Gemeinderatssitzung geladen. Die Gründungsmitglieder sind gern gekommen – konnten sie doch eine zustimmende Einstellung der Fraktion erwarten. Vor rund 30 Mitgliedern und Gästen stellte Peter Riegger, einer der Gründungsmitglieder des Vereins Bürgerenergie, das Projekt Pumpspeicherkraftwerk vor. Bei seiner 45-minütigen Präsentation zeigt er ein Problem auf: Erneuerbare Energie werde genug produziert – er zeigte es anhand einer Solaranlage auf einem Einfamilienhaus – allerdings nicht immer zur passenden Zeit. Wenn am frühen Abend die Wasch- oder Spülmaschine läuft, scheint längst keine Sonne mehr.

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Und mittags, wenn die Kinder in der Schule und die Eltern am Arbeitsplatz sind, bleibt die produzierte Energie ungenutzt. Sie müsste irgendwie gespeichert werden. Und da kommt der Andelshofer Weiher und das ehemalige Wasserkraftwerk am Mantelhafen ins Spiel. Mit einer sanierten Fallleitung könnte durch das Auf- und Abpumpen des Wassers die Energie gespeichert werden. Eine „enorme Speicherleistung“ liege da brach. Dem Einwand, es stünde dem Naturschutz entgegen, widersprach Riegger. Maximal 15 Zentimeter Wasserpegel würde abgelassen werden. Die Verfüllung der Leitungen würde rund 800.000 Euro kosten – eine Sanierung, wie sich der Verein sich das vorstellt, etwa das Doppelte.

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Nicht genügend Informationen

„Wir haben noch nicht alle Informationen“, sagt Riegger. Um das Projekt umsetzen zu können, müssen Unterstützer und Investoren her. Eine Sanierung der Leitung, der Ausbau der Turbinenanlage und der Aufbau einer Matrik-Pumpenanlage sollen so gestemmt werden. Das Stadtwerk, das die Anlage abgeben müsste, möchte eine Risikoübernahme und einen Nachweis der Finanzierbarkeit. Es seien noch einige Unwägbarkeiten auszuräumen – auf der anderen Seite drängt die Zeit. „Wir wissen nicht, wann die endgültige Entscheidung des Stadtwerks fallen wird“, so Riegger. Deshalb haben die Vereinsmitglieder auch keine Mitgliedsanträge zur Fraktionssitzung mitgebracht. Interessenten hätten sie gehabt.