„Es ist großartige Arbeit, Menschen beim Sterben zu begleiten!“ Mit dieser Meinung macht der ehemalige Landtagsabgeordnete Hans-Peter Wetzel auf ein eklatantes Problem aufmerksam: Es fehlen stationäre Hospizplätze.
In Überlingen gibt es zwar die Hospizgruppe, die „sehr wichtige Arbeit“ bei der Begleitung sterbender Menschen leistet, wie Wetzel betont. Doch Menschen mit nur noch begrenzter Lebenserwartung, die zu Hause nicht mehr betreut werden können, müssten eigentlich in einem stationären Hospiz in würdevoller Umgebung gepflegt werden.
Wie wichtig Sterbebegleitung und eine würdevolle Umgebung in den letzten Lebenstagen ist, musste Ernie Schmitt beim unwürdigen Tod ihres krebskranken Sohnes erfahren. Sie fürchte sich nicht vor dem Sterben, „aber vor Schmerzen und einem unwürdigen Tod“.
Mit der von ihr ins Leben gerufenen Ernie-Schmitt-Hospizstiftung soll für Überlingen und den westlichen Bodenseekreis ein stationäres Hospiz mit zwei Plätzen finanziert werden. Hierfür veranstaltet die Jugendkapelle Überlingen unter Leitung von Musikdirektor Ralf Ochs ein Benefizkonzert am Samstag um 19.30 Uhr im Kursaal in Überlingen.
„Auch wenn es ein ernstes Thema ist, aber wir spielen am Samstag keine traurige Musik“, betont Ralf Ochs den fröhlichen Charakter des Benefizkonzertes. “Das Signum“ von Veit, „Flashing Winds“ von J. van der Roost und die Kantate “Schafe können sicher weiden“ von Johann Sebastian Bach stehen vor der Pause auf dem Programm, anschließend geht es mit „Fight of the Thunderbird“ und dem „Nightsong“, jeweils von Saucedo, weiter.
Auf zwei Solostücke ist Ochs besonders stolz: Die Carmen-Fantasie von Mortimer, gespielt von Carla Birkenberg, und das Concertino für Marimba, gespielt von Vincent Jürgens.
Der Eintritt zum Benefizkonzert ist frei, aber über „viele Spenden und insbesondere großzügige Spenden freuen wir uns sehr“, betont Marion Freund, die Vorsitzende der Stiftung. Spendenbescheinigungen können ausgestellt werden.
„El Camino Real“ von Reed wird zum Finale des Programms gespielt. Übersetzt heißt das „Der königliche Weg“. Vielleicht wird dank zahlreicher Spenden am Samstag manch letzter Weg bald etwas königlicher und würdevoller gestaltet werden können.