Mona Lippisch

Ein erster Schritt für das Integrationsprojekt „Tanzen gibt Kraft“ unter der Leitung von Tobela Nydwili-Kuhlmann in den Räumen des TSC Blau-Gold Überlingen ist getan: Der Vizepräsident des Vereins, Rainer Rosenthal, hat das Konzept als Leuchtturmprojekt bei der Stiftung des Württembergischen Landessportbundes (WLSB) eingereicht und um Bezuschussung gebeten. „Bis Ende April werden wir Bescheid bekommen, ob es geklappt hat. Wir hoffen wirklich sehr, dass es funktioniert, denn nur dann können wir mit dem Projekt anfangen“, erklärt Rosenthal.

Auch wenn Tanzlehrerin Nydwili-Kuhlmann, die für die Integrationsarbeit im Verein zuständig ist, ihre Kurse ehrenamtlich anbiete, müsse der vom TSC Blau-Gold zur Verfügung gestellte Raum im Haus der Vereine bezahlt werden. „Es sind nur etwa 30 Euro in der Woche, aber auch die Stadt kommt uns in dieser Hinsicht nicht entgegen“, berichtet Rainer Rosenthal. Neben den vielen verschiedenen Tanzarten, die im TSC Blau-Gold angeboten werden, sei ein afrikanischer Tanz, wie er im Flüchtlingsprojekt vorgesehen ist, attraktiv.

Tanzlehrerin und Sängerin Tobela Nydwili-Kuhlmann kommt aus Südafrika. Seit 13 Jahren lebt sie in Deutschland, seit dem Jahr 2008 unterrichtet sie Tanz für Kinder. Zurzeit kümmert Nydwili-Kuhlmann sich engagiert um die neu angekommenen Flüchtlinge im Asylbewerberheim in Deisendorf. Nydwili-Kuhlmann weiß, wie träge der Alltag im Flüchtlingsheim für die Kinder sein kann. „Tanzen macht den Kleinen Spaß und sie bekommen wieder eine neue Perspektive auf das Leben. Der Vorteil ist, dass es hier um einen gemischten Kurs geht“, weiß die Tanzlehrerin.
 

Begegnung zwischen den Menschen

 

Beim Tanzkurs, den Nydwili-Kuhlmann in Zusammenarbeit mit der Überlinger Waldorfschule veranstaltete, waren etwa 20 Kinder im Alter von sieben bis 15 Jahren dabei. Das letzte Training fand im Februar statt, seitdem steht dem Kurs kein Raum mehr zur Verfügung. „Das Team besteht. Wir warten nur noch auf die Zusage von den Leuchtturmprojekten, dann geht's endlich weiter“, blickt Nydwili-Kuhlmann voller Freude in die nahe Zukunft. Tobela Nydwili-Kuhlmann ist sich sicher: „Mit unserem Projekt schaffen wir die Begegnung zwischen den Menschen, kulturellen Austausch und die Überbrückung von Grenzen zwischen den Menschen.“

Inhalt des Integrationskonzeptes ist nicht nur Tanzen. Auch Gesang und Trommeln gehören dazu. „Wenn jemand nicht tanzen kann, ist es nicht schlimm. Irgendwas kann jeder.“ Zu Beginn des Trainings geht es ans spielerische Aufwärmen, das von Trommel-Rhythmus und Gesang begleitet wird. Danach üben die Kinder unter der Leitung der Tanzlehrerin eine Choreografie eines afrikanischen Tanzes ein. „Unser Ziel ist immer eine Aufführung. Einmal waren wir dafür in der Kapuzinerkirche, aber auch der Kursaal ist gut geeignet“, berichtet Nydwili-Kuhlmann.

Das einmal in der Woche stattfindende Projekt ermögliche den Flüchtlingen einen gewissen Halt und steuere den Bewegungsdrang der Kinder und Jugendlichen, erklärt der Vizepräsident des Tanzvereins. „Durch Aufführungen bekommen sie zudem Anerkennung“, sagt Rosenthal. „Neben den Kindern aus dem Asylheim in Deisendorf sind auch Interessierte des Tanzsportclub Blau-Gold herzlich willkommen.“
 

Organisation des Projekts

Wenn das Konzept „Tanzen gibt Kraft“ als Leuchtturmprojekt vom Württembergischen Landessportbundes (WLSB) finanziert wird, findet das Training jeden Dienstag von 17 bis 18.30 Uhr im Raum des TSC Blau-Gold Überlingen im Haus der Vereine statt. Tobela Nydwili-Kuhlmann übernimmt die Rolle als Tanzlehrerin und die Leitung des Integrationsprojekts.

Informationen zu den Leuchtturmprojekten des WLSB im Internet:

www.wlsb.de