Der Fahrer eines mit flüssigem Sauerstoff beladenen Tanklastzugs ist am Montag gegen 7.45 Uhr vom Weg abgekommen. Er war auf der Anfahrt zur Bodensee-Wasserversorgung (BWV) auf dem Sipplinger Berg und hatte sich auf sein Navigationsgerät verlassen. Aufgrund eines seit Jahren bemängelten Fehlers in den Navigationsdaten wurde er von seinem Gerät in einen Waldweg zwischen den Sielmann-Weihern und dem Gelände der BWV geschickt.
Obwohl am Beginn des geschotterten Wegs ein Hinweisschild explizit auf die fehlerhafte Routenführung von Navis hinweist und der Weg nur für landwirtschaftliche Fahrzeuge geöffnet ist, befuhr der Mann mit seinem Lastzug die Strecke mehrere hundert Meter weit, bevor ihm Zweifel kamen und er zurücksetzte.
Beim Rückwärtsfahren auf dem schmalen Waldweg blieb der Lastwagen im Morast stecken, sackte ein und drohte umzustürzen. Der Fahrer alarmierte Feuerwehr und Polizei. Die freiwillige Feuerwehr Sipplingen rückte mit mehr als 20 Helfern aus und gurtete den Sattelschlepper am Feuerwehrauto fest. Kommandant Mirko Schirmeister sagte, dass der Lastwagen immer noch im Absinken begriffen war, als sie am Ort des Geschehens eintrafen.
Die Bergungsfirma Moll aus Stockach riet aus Sicherheitsgründen dazu, den Inhalt des Tankaufliegers in ein Ersatzfahrzeug umzupumpen, bevor sie mit der Bergung des Tanklastzugs beginnen würde. Eile bestand nicht, weil der Lkw nicht leck geschlagen war und der Verkehr auf der nahe gelegenen Bundesstraße 31-neu durch die Aktion nicht behindert wurde.
Erst gegen 13.30 Uhr konnte das Fahrzeug mit Stahlseilen, die über eine Umlaufrolle an kräftigen Fichten befestigt waren, zurück auf den Schotterweg gezogen werden. Ein Bagger stützte den havarierten Lkw von der gegenüberliegenden Seite. Die Schwierigkeit bestand darin, dass auf dem Waldweg kein Platz für einen Autokran war, der den Laster schneller hätte bergen können.
Wie Feuerwehrkommandant Mirko Schirmeister im Anschluss berichtete, konnte der Lkw dann auf dem Schotterweg aus eigener Kraft zurückgesetzt werden. Beim Rückwärtsfahren hätten ihn die Mitarbeiter der Bergungsfirma begleitet, beziehungsweise so eingewiesen, dass er nicht erneut in den Acker fährt.

Wie Schirmeister dem SÜDKURIER sagte, habe bei den Sicherungsmaßnahmen keine Gefahr für Leib und Leben bestanden, da der Tank des Gefahrguttransporters nicht beschädigt wurde. Bei dem Unfall wurde niemand verletzt. Die Mitarbeiter der Bodensee-Wasserversorgung auf dem Sipplinger Berg versorgten die Helfer mit Kaffee.