Entwarnung in der Kläranlage Salem-Grasbeuren: Die Betriebsstörung wegen eines unbekannten Schmutzeintrages vor drei Wochen ist vorüber, drei der vier Becken der Kläranlage des Abwasserverbandes Obere Seefelder Aach arbeiten wieder im Normalbetrieb. „Die Werte bessern sich zusehends, es hat einige Zeit gebraucht, aber wir sind zufrieden mit der Entwicklung“, sagt Verbandsvorsitzender Martin Rupp auf Anfrage.
In der Kläranlage war vor drei Wochen eine undefinierbare, fast schwarze und faulig riechende Flüssigkeit eingetragen worden. Der oder die Verursacher sind noch nicht ermittelt, Proben der Flüssigkeit werden derzeit noch in einem Labor untersucht. Infolge des Schmutzeintrags war es auch zu erhöhten Ammonium- und Phosphatwerten in der Seefelder Aach gekommen. Grenzwerte seien aber nur marginal überschritten worden, hatte es geheißen. Gefahren für die Flora und Fauna habe es nicht gegeben.

Nachdem die sogenannte Biologie der Anlage ausgefallen war, das sind Bakterienkulturen, die die Abwässer reinigen, musste der Bakterienschlamm großflächig aus den Becken abgetragen und ausgetauscht werden. Dies sei in den vergangenen Tagen und übers zurückliegende Wochenende geschehen, sagt Rupp. Mitarbeiter der Anlage hätten dabei auch am Wochenende gearbeitet. Die neuen Bakterienkulturen in den Becken in Grasbeuren kommen aus Nachbarkläranlagen. Auch das vierte Becken soll in den nächsten Tagen wieder in Betrieb gehen.

Um die neuen Kulturen in den Becken weiter zu beleben, wurde am Mittwoch noch ein externer Lüfter zugeschaltet, der weiteren Sauerstoff in die Bakterien pumpt. Man gehe davon aus, dass in wenigen Wochen die Anlage wieder komplett im Regelbetrieb laufen werde, heißt es. Laut Rupp seien zwei von drei Grenzwerten in der Seefelder Aach wieder im grünen Bereich. „Auch der Gewässerzustand bessert sich nun fortlaufend, dieses positive Signal können wir geben“, sagt Rupp.
Zuständig für den Gewässerschutz ist die untere Naturschutzbehörde im Landratsamt. Auch dort gibt man Entwarnung: „Uns wurden keine Auffälligkeiten gemeldet, wir gehen davon aus, dass die Ökologie des Flusses wieder in Ordnung geht“, sagt Landratsamt-Sprecher Robert Schwarz.