Die Theatergruppe Mittelstenweiler hat in den 73 Jahren ihres Bestehens Beachtliches geleistet. Einen gewichtigen Teil daran trug Rolf Rudolf bei. Seit mehr als 50 Jahren ist er beim Mittelstenweiler Theater, 45 Jahre führte er Regie. Vergangene Spielzeit verabschiede er sich vom Regiestuhl mit einer für ein Amateurtheater beachtlichen Inszenierung der „Geier-Wally“. Nach diesem dramatischen Stück, stand dieses Jahr wieder eine Komödie auf dem Programm: „Auch Saubermänner haben ein Verfallsdatum„ von Beate Irmisch. Diesmal führte Thomas Notheis, Vorsitzender und Darsteller der Theatergruppe, Regie.
Liebe zum Detail
Er und sein Ensemble lieferten eine handwerklich grundsolide und komödiantisch sehr unterhaltsame Arbeit ab. Das war zu erwarten. Wie sein Vorgänger, arbeitete Notheis in den 19 mehrstündigen Proben mit seinen Darstellern sehr viel an der Feinabstimmung von Situationskomik und Wortwitz. Doch nicht nur für seine schauspielerische Detailarbeit ist die Laiengruppe bekannt.
Auch die Liebe zum gelungenen Bühnenbild sticht alljährlich ins Auge, für das sich wieder Rolf Fenzl und Kurt Lenski verantwortlich zeichneten. Zum Gelingen eines sehr vergnüglichen Abends haben auch die vielen helfenden Hände hinter der Bühne beigetragen. Sei es für Kostüme (Angela Dumicz), Ausstattung (Manuela Notheis) oder Maske (Juliane Mangold), die Liebe zum Detail ist auffällig.

Der Abend fängt mit einer Blasmusikeinlage unter Leitung von Elmar Notheis an – zur Einstimmung auf den Dreiakter: Im Landgasthof „Rössle“ laufen die Vorbereitungen für das 25-jährige Dienstjubiläum des Bürgermeisters Gottfried Haselbergs, wunderbar gespielt von Hubert Armbruster. Es stellt sich heraus, dass der Bürgermeister ein ziemliches Ekel ist: arrogant, herrschsüchtig und ein Haustyrann.

Saubermann stolpert
Die zwei Frauen an seiner Seite, Gattin Bruni und Mutter Klara, halten ihm dagegen. Beide Rollen hervorragend besetzt mit Henriette Fiedler und Elisabeth Straub. Und auch in der weiteren Besetzung hatte Notheis das richtige Auge bewiesen. Die Planungen für die Feier entgleiten dem Choleriker Haselberger zunehmend aus den Händen. Der Saubermann stolpert wegen 2,1 Promille, 70 Stundenkilometer zuviel und seiner Begleitung auf dem Beweisfoto von seinem hohen Sockel – immer tiefer. Jede Stufe seines Abstiegs ein Lacher für das Publikum.

Restkarten für die Vorstellungen bis zum 5. Januar (Silvester und Neujahr sind spielfrei) sind bei Thomas Notheis unter der Telefonnummer 01 79/4 37 07 60 erhältlich.