Am Wochenende steigt wieder das selbsternannte "Mega-Gartenfest der Salemer Musikvereine", bekannt und beliebt als das Schlossseefest. Von Freitag bis Sonntag, 28. bis 30. Juli, verwandelt sich der Wiesenbereich am Schlosssee wieder in eine große Festwiese mit bunten Lichterketten, Buden und zwei Bühnen. Höhepunkt ist erneut ein Klangfeuerwerk. Der Titel des Feuerwerks ist auch das diesjährige Motto des Schlossseefestes: "Let Me Entertain You", also lass mich dich unterhalten.
Traditionell ziehen die Musikkapellen der fünf veranstaltenden Musikvereine am Freitagabend ein. Über 300 Musiker stehen beim Fassbieranstich durch Bürgermeister Manfred Härle parat. Der Gesamtchor der Musikkapellen wird den Eröffnungsmarsch "Salemonia", nach der Uraufführung im Jahr 2008, heuer zum zehnten Mal auf dem Schlossseefest spielen. Der Eröffnungsabend wird häufig als der Abend der Einheimischen bezeichnet. Es ist eine übersichtliche Veranstaltung, auf dem sich die Salemer mit Freunden treffen. Auch wenn es nicht so voll ist wie am Folgeabend mit dem Feuerwerk, so wissen die Musikvereine doch ein stimmungsvolles Programm auf die Beine zu stellen. Die "Crazy Crocodile Band", eine Rock-Soul-Blues-Band mit Musik der 60er-, 70er- und 80er-Jahre, ist diesmal für die Oldie-Party zuständig.
Am Samstagabend hat die Stimmungsband "Allgäuwild" auf der Hauptbühne mit ihrem Programm "Von Lack bis Leder" das Zepter in der Hand. Die Musikvereine geben jedes Jahr aber auch einer Nachwuchsband die Möglichkeit, vor großen Publikum zu spielen: Auf der Newcomer-Bühne tritt die Punk-Rock-Band "Remedy Wanted" auf. Der absolute Höhepunkt des Festes ist um 22.45 Uhr das Klangfeuerwerk. Von Land und von Flößen wird ein Feuerwerk abgeschossen, dabei wird zu vier Musikstücken, die Salemer Musikvereinen mitausgewählt haben, knapp eine Tonne Pyrotechnik abgeschossen. Im vergangenen Jahr kamen zu diesem Spektakel 15 000 Besucher.
Um die Anreise zu erleichtern, haben die Veranstalter das Angebot an Parkplätzen um 25 Prozent erhöht und am Schloss Salem einen zusätzlichen Großparkplatz mit Express-Shuttle eingerichtet. Zudem verkehren am Samstagabend fünf Buslinien aus dem Umland ab 18 Uhr zum Fest und zurück bis zwei Uhr in der Nacht.
Neben den erstklassigen Musikgruppen und dem spektakulärem Feuerwerk ist die dritte Säule des Erfolgs immer schon die Kulinarik auf dem Fest. Auch dieses Jahr haben die fünf Gastgeber ein Angebot auf die Beine gestellt, das jeden Vergleich mit einem Streetfood-Festival aufnehmen könnte. Auf der Speisekarte stehen Burger, Calamari, Gyrospfanne, Raclette. Und auch an traditionelle Gerichte wurde etwa mit Wurstsalat gedacht.
Historie des Festes
Die Anfänge des 37. Schlossseefestes in Salem liegen in dem Einweihungsfest des rekultivierten Baggersees. Der damalige Bürgermeister Werner Kesenheimer wollte der Bevölkerung präsentieren, was mit ihrem Geld an Bildungs-, Freizeit- und Sportstätten geschaffen wurde. Am 6. September 1980 lud die Gemeinde Salem zum "Seenachtsfest am Schloßsee" ein. "Die Leute sollten sehen, was am Baggersee gemacht wurde", sagt Kesenheimer heute. "Damit die Leute über die Anlagen gingen, habe ich alle Lichter und die Flutlichtanlagen am Stadion und den Sportplätzen einschalten lassen". Auch die Rasen-Sprinkleranlage des Fußballstadion wurde eingeschaltet, alle Wege mit bunten Lichterketten erleuchtet und auf dem See wurde ein bengalisches Feuer abgefackelt. "Der See soll in dieser Sommernacht für kurze Zeit in einem bunten Lichtermeer erstrahlen", schrieb Kesenheimer in der Einladung im Mitteilungsblatt der Gemeinde.
Die Musikvereine Mimmenhausen, Neufrach und Weildorf übernahmen mit dem Betreiber der Cafeteria die Verpflegung. Eine Woche später lautete die Überschrift im Mitteilungsblatt: "Schloßseefest ein Erfolg". Auch die Folgejahre war die Gemeinde der Veranstalter und hat die notwendigen Versicherungen übernommen, ebenso die Kosten für die ersten Feuerwerke. "Eigentlich müssten die Vereine mit der Zählung im Jahre 1980 anfangen, denn schon damals hieß das Fest so", sagt Kesenheimer heute und zeigt auf das Rote Blätte, das Mitteilungsblatt der Gemeinde. Dann wäre es in diesem Jahr schon das 38. Schlossseefest.
Programm des diesjährigen Schlossseefestes in Salem
- Freitag, 28. Juli, ab 18 Uhr bei freiem Eintritt: Festwieseneinzug mit den Musikkapellen Beuren, Mimmenhausen, Neufrach, Weildorf, Jugendkapelle und Musikkapelle Harmonie Lippertsreute. Außerdem traditioneller Fassanstich durch Bürgermeister Manfred Härle, anschließend Freibier vom Anstich. Musik gibt es vom Gesamtchor mit 300 Musikern der Salemer Musikvereine, außerdem spielt die Blaskapelle Oberschwaben böhmisch-mährische Blasmusik und die "Crazy Crocodile Band" bietet eine Oldie-Party. Tanz gibt es mit der Garde Weildorf und RespecTUS Beuren.
- Samstag, 29. Juli, ab 17 Uhr bei 5 Euro Eintritt: Höhepunkt des Abends ist das Klangfeuerwerk um 22.45 Uhr mit dem Motto "Let me entertain you". Zuvor bietet der Musikverein Laimnau ab 18 Uhr zünftige Unterhaltung, außerdem zeigt die Musicalschule Bodensee Showtanz und die Punk-Rock-Band "Remedy Wanted" auf der Newcomer-Bühne ihr Können. Auf der Hauptbühne spielen "Allgäuwild" ihr Programm "Von Lack bis Leder".
- Sonntag, 30. Juli, ab 10.30 Uhr bei freiem Eintritt: Nach dem musikalischen Frühschoppen mit den original Stehgreiflern lockt ab 11 Uhr der Kinderflohmarkt.
- Montag, 31.
- An allen Tagen: Großer Vergnügungspark.
- Parkplätze: An der Schlossseeallee stehen vier Großparkplätze zur Verfügung: am Fußballstadion am Freibad, gegenüber des Bildungszentrums und an der Neuen Mitte. Weitere Parkplätze stehen am Schloss Salem parat, hierfür wurde ein Express-Shuttle eingereichtet.
- Busse am Samstag: Linie 1 fährt ab Markdorf über Bermatingen, Untersten-, Mittelsten-, Oberstenweiler, Neufrach. Linie 2 ab Uhldingen-Bahnhof über Ober- und Unteruhldingen, Meersburg (auch Fähre), Grasbeuren, Buggensegel. Linie 3 ab Tüfingen über Überlingen Abzweigung Deisendorf, Busbahnhof Überlingen, Tüfingen/Baufnang, Lippertsreute, Rickenbach. Linie 4 ab Heiligen, Steigen, Frickingen, Leustetten, Weildorf. Linie 5 ab Ellenfurt, Deggenhausertal über Deggenhausen, Obersiggingen, Wittenhofen, Untersiggingen, Mennwangen, Altenbeuren, Beuren. Die Busse fahren ab der Starthaltestelle um jeweils 18, 19, 20, und 21 Uhr. Rückfahrten ab Salem um 23.15, 24, 1 und 2 Uhr.