Oberteuringen Seit 100 Jahren steht der Schützenverein Oberteuringen für Präzision, Disziplin und vor allem für den Zusammenhalt seiner Mitglieder. Am Wochenende, 20. und 21. September, feiert der Verein sein Jubiläum rund um das Schützenhaus in Hefigkofen.
„Inzwischen sind wir im Bodenseekreis der Verein mit den meisten Leistungsträgern“, sagt Oberschützenmeister Thomas Stoll. Im Schützenhaus sprechen die zahlreichen Pokale, die Mitglieder des Oberteuringer Schützenvereins bei Bezirks-, Landes- und deutschen Meisterschaften gewonnen haben, eine deutliche Sprache. „Unsere Leistungsträger wie Andreas Schraff ziehen auch andere Sportschützen mit und deshalb trainieren bei uns auch Leute von weiter her“, berichtet der Oberschützenmeister.
Aktuell zählt der Verein rund 170 Mitglieder, davon zwölf aktive Jugendliche. Dies sei für einen Schützenverein relativ viel. Das jüngste Mitglied ist erst zehn Jahre alt und schießt ohne Munition mit dem Lichtgewehr. Früher wie heute legen die Sportschützen viel Wert auf die drei K, nämlich Kondition, Konzentration und Körperbeherrschung. „Wer erfolgreich sein will, schafft es nicht ohne sie“, weiß Norbert Rueß, der seit 33 Jahren stellvertretender Vorsitzender des Vereins ist. Dabei könne man den Spruch „In der Ruhe liegt die Kraft“ wörtlich nehmen.
Am 21. September 1925 haben sich 41 Personen zur Gründungsversammlung des Kleinkaliber-Schützenvereins Oberteuringen getroffen. Ihr Ziel war die Pflege des „edlen Schießsportes im Lande Württemberg“, ist in der Chronik zu lesen. Erster Vorsitzender war Oskar Riedle. Einen Schießstand errichtete man hinter dem Anwesen vorn Georg Eberle in Neuhaus. Schon bald etablierten sich regelmäßige Wettkämpfe wie Vereinsmeisterschaften, Preisschießen, Gau- und Freundschaftswettkämpfe. 1931 gab es erstmals einen Schützenball in der Post. Während des Zweiten Weltkriegs nahm das Vereinsleben bis auf einzelne Veranstaltungen ab. Nach Kriegsende wurde der Schützenverein Oberteuringen, ebenso wie alle anderen Schützenvereine in Deutschland, von den Alliierten verboten und musste seine Waffen abgeben.
Erst 1956 wurde der Kleinkaliber-Schützenverein Oberteuringen wiederbelebt und es wurde vorübergehend sonntags nach dem Gottesdienst im Postsaal trainiert. 1959 gilt mit dem neuen Namen Schützenverein Oberteuringen als das offizielle Jahr des Wiederbeginns des Schießsports im Ort. Zu den Mitgliedern der ersten Stunde gehört Adolf Schumacher, der seit 70 Jahren aktives Mitglied des Schützenvereins Oberteuringen ist und immer noch an Wettkämpfen teilnimmt. „Mir macht der Schießsport einfach Spaß und beim Training treffe ich jeden Dienstag meine langjährigen Freunde, mit denen ich schon bei vielen Meisterschaften war“, erzählt Schumacher.
Ab 1962 befasste sich der Verein intensiv mit dem Bau eines eigenen Schützenhauses, das schließlich 1966 eröffnet wurde. 1972 folgte der Bau eines Pistolenstands, 1975 vier zusätzliche Luftgewehrstände und die Überdachung der alten Luftgewehranlage. „Seit 1966 sind viele ehrenamtliche Stunden in den Bau, die Erhaltung und die Pflege des Schützenheims geflossen“, dankt Thomas Stoll. Vereine wie der Schützenverein seien der Kitt, der unsere Gesellschaft zusammenhalte, sagt Bürgermeister Ralf Meßmer in seinem Grußwort in der Festschrift. Sei ehrenamtliches Engagement für die Gemeinschaft doch ein wichtiger, oft unterschätzter Baustein.