Für die Absolventen des Vorstudiums Gestaltung in Meersburg haben die Ferien bereits begonnen. 14 junge Menschen haben ihr Zertifikat erhalten und ihre Bewerbungsmappen für die Kunstakademien fertig.
Nach dem knapp einjährigen Studium verabschiedeten sie sich mit einer großen Abschlussausstellung. Die Leiterin der Jugendkunstschule Anna Blank freute sich, einen besonders fleißigen Jahrgang entlassen zu können: „Die Ausstellung beginnt schon im Flur und wir mussten zusätzliche Räume von der Stadt erbitten, um alle Werke präsentieren zu können.“
Kunstpreis für herausragende Bewerbungsmappen
Zudem hätten die vier Studentinnen Chiara Spassov-Marquardt, Luzia Klenk, Jana Reichwein und Carla Baumgartner für ihre herausragenden Bewerbungsmappen bereits den Kunstpreis der Werner-Konrad-Sieger-Stiftung des Rosgartenmuseums Konstanz erhalten. „Neben der Produktivität seid ihr aber auch als Gruppe gewachsen und habt einen kollegialen und solidarischen Umgang miteinander etabliert“, wandte sich Blank lobend an die Studierenden.

Konstantin Klaus blickt auf das Jahr zurück
Student Konstantin Klaus bestätigte diese positiven Entwicklungen. Zu Beginn des Studienjahres hatte er von seinen Erwartungen und Hoffnungen, aber auch von seinen Ängsten erzählt. Nun berichtete der Ostracher, wie es ihm in der Zeit ergangen ist: „Es war allgemein megatoll“, meinte er strahlend. Er habe gute Erfahrungen gemacht und sei als Mensch gewachsen. Sowohl künstlerisch als auch privat habe er jetzt mehr Selbstbewusstsein. „Es ist faszinierend, etwas auf die Leinwand zu bekommen, was man vorher nur im Kopf hat“, erklärte der 21-Jährige.
Ein Jahr Reisen und dann Kunsttherapie
Inzwischen wisse er auch, in welche berufliche Richtung er gehen wolle. „Kunsttherapie würde mir Spaß machen“, ist er sich jetzt sicher. Trotzdem wolle er das kommende Jahr erst noch nutzen und um die Welt reisen, vielleicht verbunden mit einem Job als Au Pair in der Kinderbetreuung. „Ich möchte mir noch woanders Inspirationen holen“, erläuterte er, warum er nicht gleich eine Ausbildung anfangen wolle. Seinen anfänglichen Nebenjob als Kellner habe er aufgeben müssen. „Das war dann irgendwann zu viel, ich habe mich lieber voll auf die Kunst fokussiert.“
Die anfänglichen Ängste legen sich schnell
In der Wohngemeinschaft sei er aber wohnen geblieben. Neben den alltäglichen Problemen habe es dort auch viel Kommunikation gegeben. Seine anfänglichen Ängste, sich mit anderen in einem Raum zu vergleichen, habe er schnell abgelegt. Er habe sich gesagt, dass er schließlich aufgrund seiner Leistungen überhaupt erst an der Kunstschule aufgenommen worden sei. Außerdem wollte er ja dazulernen. Und: „Ich mache die Kunst für mich und weil ich Spaß daran habe“, endete der junge Mann.
Bodenseekreis bietet jungen Absolventen einige Möglichkeiten
Landrat Lothar Wölfle sprach den Studenten Mut zu, weiter an sich zu arbeiten. „Sie stehen erst am Anfang, es gibt noch viel zu tun.“ Als etwaige Ziele gab Wölfle den Absolventen eine Auswahl der Möglichkeiten, die ihnen allein im Bodenseekreis zur Verfügung stünden: den Förderpreis gegenständlicher Kunst, Gemeinschafts- oder gar Einzelausstellungen in der Galerie im Roten Haus. „Ich bin persönlich davon überzeugt, dass Kunst lebenswichtig ist“, betonte Wölfle, der zu seinem 60. Geburtstag die Stiftung Soziales und Kultur ins Leben gerufen hat. Mit Hannah Strohmeier absolvierte die zweite Stipendiatin dieser Stiftung das Vorstudium. „Sie war eine sehr würdige Stipendiatin“, hatte Schulleiterin Anna Blank zuvor in ihrer Rede lobend erwähnt.