Lothar Fritz

Beim internationalen Schlosskonzert im Rahmen des Bodenseefestivals haben die armenische Pianistin Marianna Shirinyan und die niederländische Geigerin Isabelle van Keulen das Publikum im voll besetzten Spiegelsaal des Meersburger Schlosses begeistert. Wer noch eine Eintrittskarte an der Abendkasse bekommen konnte, schätzte sich glücklich.

Auf großen Podien Europas zu Hause

Beide Musikerinnen sind auf den großen Podien Europas zu Hause. Mit 17 Jahren hatte Isabelle van Keulen den Preis „Eurovision Young Musician oft he Year“ gewonnen und trat damit in das Licht der Öffentlichkeit. Von ihrer warmen Ausstrahlung und ihrer technischen Perfektion waren die Zuhörer tief beeindruckt. Marianna Shirinyan ist eine gefragteste Pianistin, besonders in den skandinavischen Ländern. Seit 2015 ist die in Eriwan Geborene Professorin der Norwegian Academy of Music in Oslo.

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Beethoven und Schumann

Die beiden spielten Kammermusik auf höchsten Niveau. Sie präsentierten in dem zwei Stunden dauernden Konzert vier klassische Werke, die sehr gut zu dem Ambiente des Schlosses passten. Sie starteten mit Ludwig van Beethoven (1770 bis 1827), Sonate für Violine und Klavier op. 12 Nr. 3. Nach einem spritzigen Allegro ließen sie zum Finale ein temperamentvolles Rondo erklingen. Einen ganz anderen Charakter hatte die Violinsonate in d-Moll op. 121 von Robert Schumann (1810 bis 1856). In vier Sätzen wechseln langsame und leise Sätze mit bewegten und leidenschaftlichen ab.

Mozart und Fauré

Wolfgang Amadeus Mozart (1756 bis 1791) nannte den Mittelsatz seiner Es-Dur Sonate KV 481 ein Adagio „nicht ohne Härte“, aber gerade deshalb sei sie „von guter Würkung“. Der französische Komponist Gabriel Fauré (1845 bis 1924) kündigt in seiner Sonate in A-Dur op. 13, ein Klassiker der jüngeren Epoche, mit den Satzbezeichnungen Allegro vivo und Allegro quasi presto an, dass ein schnelles Tempo und volle Lautstärke zu erwarten sind. Doch beide Künstlerinnen meisterten kraftvoll, voller Konzentration und Körpersprache diese Sonate.

Für den langen Beifall bedankte sich das Duo mit einer Zugabe, Beethovens 1. Sonate, 3. Satz.