Lorna Komm

Ein lebendiges Stück Stadtgeschichte stellten die Autoren vom Museums- und Geschichtsverein Meersburg im Ratssaal vor. Mit ihrem Buch "Ehre für Meersburg" über die elf Ehrenbürger der Stadt beleuchten Heinz Frey, Sybille Kopp und Brigitte Rieger-Benkel deren Wirken in der Zeit von 1875 bis dato.

"Für einen kleinen Ort wie Meersburg sind elf Ehrenbürger in 145 Jahren eine beachtliche Zahl", meinte Frey in seiner Begrüßungsrede. Er beschrieb die Schwierigkeiten und Überraschungen beim Zusammentragen der Informationen. Bei der Recherche seien sie unter anderem auf den verschollen geglaubten Ehrenbürgerbrief von Fritz Mauthner gestoßen. Das Dokument ist der älteste noch erhaltene Brief und wurde vom damaligen Bürgermeister Karl Moll unterschrieben.

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Abwechselnd stellten Kopp und Rieger-Benkel die Ehrenbürger anhand von kurzen Textpassagen vor. Dazugehörige Bilder wurden auf eine Leinwand projiziert. Das Buch wolle darstellen, wofür die Ehrenbürger ihre Auszeichnung erhalten haben. Dabei solle es keine Aneinanderreihung von Biografien seien, sondern ebenfalls kurzweilige Eindrücke aus dem Alltag der Honoratioren darstellen, erklärte Frey.

Fotos von Kurt Kränkel und Dr. Fritz Zimmermann

Dass die Autoren nicht zu viel versprochen hatten, zeigten die erstaunten Ausrufe der Zuschauer bei den gezeigten Fotos aus der jüngeren Vergangenheit. Darunter Kurt Kränkel, den einige der Zuschauer noch persönlich kannten, als Narrenvater in der Kutsche der Narreneltern. Als fast schon sensationell, bezeichnete Frey das Foto von Dr. Fritz Zimmermann in seinem Auto – eines der ersten in Meersburg. Für dieses erhielt der Arzt eine Ausnahmegenehmigung des Gemeinderats am 6. Januar 1927, um die Straße am See nach Hagnau und zurück befahren zu dürfen.

Die Autoren Heinz Frey, Sybille Kopp und Brigitte Rieger-Benkel (von links) bei der Buchvorstellung.
Die Autoren Heinz Frey, Sybille Kopp und Brigitte Rieger-Benkel (von links) bei der Buchvorstellung. | Bild: Lorna Komm

Unter den Gästen war auch Monika Taubitz, die einzige Frau und die einzig Lebende der Ehrenbürger. "Es ist schon ein großes Gefühl, die Ehrenbürgerschaft zu tragen. Dies, obwohl ich nicht in Meersburg geboren bin." Es habe sie gefreut, als erste Frau geehrt und als Autorin in der Stadt, in der auch die Droste-Hülshoff lebte, anerkannt zu werden.