Das Richtfest für die Erweiterung und den Umbau der Gemeinschaftsschule Sommertal feierten am Dienstag alle Beteiligten, darunter viele Schüler. Die Schule wird seit über einem Jahr saniert, im Frühjahr startete parallel dazu die für den Betrieb der Gemeinschaftsschule nötige Erweiterung. Die neue Schulleiterin Tanja Fäßler kennt die Schule nur als Baustelle.

Neue Rektorin kennt Schule nur als Baustelle
Während des Religionsunterrichts läuft schon mal Zementwasser ins Klassenzimmer, wie der katholische Stadtpfarrer Matthias Schneider, bevor er den Segen spendete, launig erzählte. Passenderweise geschah dies, als der Auszug aus Ägypten Thema war, wo die Israeliten ja auf den Baustellen des Pharaos schuften mussten.
Schüler reimen über Großprojekt
An diesem Nachmittag ruhte in Meersburg jedoch die Arbeit. Vor dem Richtspruch der Handwerker, den Jonas Rosenow von der Zimmerei Kränkel von der Terrasse der künftigen Mensa sprach, meldeten sich zwei Schüler zu Wort, Emely Leanza und Hebrom Fagundes: "Auch wir Schüler der Sommertalschule wollen uns heute zeigen, um uns vor der Leistung der Handwerker zu verneigen." Letztere habe ihnen schwer imponiert: "Manche von uns müssen sich bald bewerben für den beruflichen Stand, ein Handwerkerberuf ist jetzt plötzlich auch hochinteressant."
Dafür warb auch der Richtspruch der Zimmerer: "Wer wirklich was bewegen will, der kommt ins Handwerk, steht nicht still." Doch dafür muss der Nachwuchs erst einmal die Schule beenden, was künftig leichter fallen dürfte, denn, so Emely und Hebrom: "Wir sind bald befreit von Durchzug, Staub und lauten Maschinen, das wird dann unserer Lernkonzentration dienen. Die neuen Zimmer, ob groß oder klein, sollen uns helfen, erfolgreiche Lerner zu sein."

Mensa soll nach Sommerferien 2019 bezugsfertig sein
Die Gesamtmaßnahme soll 2020 abgeschlossen, die Mensa bereits nach den Sommerferien 2019 bezugsfertig sein. Das ganze Paket kostet 8,3 Millionen Euro, die Stadt rechne mit 3,8 Millionen Euro an Zuschüssen. Das sagte Bürgermeister Robert Scherer in seiner Ansprache, in der er die Baugeschichte kurz Revue passieren ließ. Mit der Einführung der Gemeinschaftsschule 2012 hatte sich die Stadt verpflichtet, den dafür erforderlichen Raum zu schaffen.
Rektorin: "Kaum Zwischenfälle und Beschwerden"
Tanja Fäßler berichtete zwar von Zeiten, als der Flur vor ihrem Rektorat kein Dach hatte, von "Handwerkern, die zwischen, über und unter uns arbeiten" und von allgegenwärtigem Baustellenlärm. Doch: "Es gab kaum Zwischenfälle und Beschwerden, sondern eine große Akzeptanz auf beiden Seiten." Fäßler meinte weiter: "Wir befinden uns nun in einer Phase, wo wir uns langsam vorstellen können, eine neue Mensa und neue Räume zu haben." Sie dankte der Stadt, den Planern und Handwerkern.
"Nachts auf der Baustelle" ist übrigens auch ganz schön was los, wie die Theater-Arbeitsgemeinschaft unter der Leitung von Rudolf Görner zeigte. Für Weihnachtsstimmung sorgte der Schulchor, dirigiert von Ute Eisenhardt-Siever, mit zwei Liedern, darunter der Klassiker "Feliz Navidad".