Wie zufrieden sind die Markdorfer und die Besucher mit der Attraktivität der Stadt? Womit identifizieren sie sich? Was sind die Stärken, was sind die Schwächen Markdorfs? Wie häufig kommen sie in die Innenstadt? Dies ist ein Auszug aus einem Fragebogen, den ein städtischer Lenkungskreis, der sich aus Mitgliedern des Gemeinderates, Stadtverwaltung, Markdorf Marketing und Einzelhandels zusammensetzt, gemeinsam mit dem Reutlinger Pragma-Institut entwickelt hat.
Der Fragebogen liegt am Freitag, 24. Februar, dem Amtsblatt bei, ist im Rathaus erhältlich oder kann online ausgefüllt werden. Die Bürger werden gebeten, sich so am Gestaltungsprozess für die Zukunft der Innenstadt zu beteiligen. Die Aktion ist Teil des Revitalisierungsprojektes „Gemeinsam stark in der Stadt“, für das die Stadt Markdorf Fördermittel im Rahmen des Bundesprogrammes „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“ (ZIZ) erhält und bis 2025 die Möglichkeit hat, wichtige Maßnahmen zur Belebung der Innenstadt umzusetzen.
Kompletter Prozess wird neu aufgesetzt
Das ZIZ-Programm fußt auf zwei Standbeinen, wie Bürgermeister Georg Riedmann erklärt. Zum einen in der strategischen Weiterentwicklung, in der es darum geht, nachhaltige und langfristige Lösungen zu suchen und zu finden. Und zum anderen geht es um praktische Umsetzungen, wie beispielsweise bei der Stadtmöblierung und Weihnachtshütten. „Es passt ganz gut, dass wir beabsichtigen, den kompletten Prozess im Stadtmarketing zu hinterfragen und neu aufzusetzen“, so Riedmann.
Reutlinger Institut wertet Fragebogen aus
Ausgewertet werden die Fragebögen vom Pragma-Institut Reutlingen, das die Stadt bis 2025 strategisch unterstützt und begleitet. „Wir sehen den Fragebogen als wertvolle Anreicherung“, sagt Martin Messingschlager vom Institut, „und als beginnendes und anstoßendes Element.“ Die Bürger sollen aktiv daran mitwirken, wie sich das Stadtbild verändern und das interaktive Leben in der Stadt gestärkt werden kann. Anhand einer Auswahl an Antwortmöglichkeiten lässt sich der Fragebogen innerhalb von fünf bis zehn Minuten ausfüllen.

Historische Altstadt versus Innenstadt-West
„Wie nehmen die Einheimischen, aber auch Besucher, Markdorf wahr?“, fragt Bürgermeister Georg Riedmann. Bei der Fragestellung wird zwischen der historischen Altstadt – also vom Marktplatz bis zum Untertor – und Innenstadt-West, vom Gasthaus Krone/Latscheplatz bis zum Einkaufszentrum Proma und Sparkasse unterschieden.
„Uns ist es wichtig, dass auch Defizite angesprochen werden“, sagt Martin Messingschlager. Was fehlt den Bürgern? Warum kommen sie nicht in die Stadt? Was ist der Grund fürs Fernbleiben? Des Weiteren geht es aber auch um die Identifikation mit der Stadt sowie strategischen Ansätzen. Wie ist Markdorf in den Köpfen verordnet? Wie stellen sich die Bürger ein funktionierendes Zentrum vor?
Fragebogen ist kein Wunschkonzert
Martin Messingschlager rechnet bei einer Gemeindegröße wie Markdorf mit einem Rücklauf zwischen zehn und 20 Prozent. „Das ist laut unseren Erfahrungen eine gute Quote“, so Messingschlager, der allerdings auf mehr Beteiligung hofft, da die Fragebogen-Aktion ein sehr niederschwelliges Angebot sei. Die Ergebnisse sollen im Rahmen einer größeren öffentlichen Auftaktveranstaltung präsentiert werden.
„Wir werden uns intensiv mit den Ergebnissen auseinandersetzen“, sagt Messingschlager. Riedmann betont aber auch: „Das darf nicht als Wunschkonzert missverstanden werden.“ Bei vielen Vorschlägen und Ideen habe die Stadt wenig Möglichkeiten auf eine Umsetzung, beispielsweise wenn es um die Ansiedlung von gastronomischen Angeboten oder Geschäften geht.

Aufgaben für die Zukunft definieren
Für Georg Riedmann geht es auch darum, Aufgaben für die Zukunft zu definieren. „Was verstehen die Markdorfer unter Markdorf? Was sind die Themen, die die Markdorfer mit ihrer Stadt verbinden?“ Der Bürgermeister spürt derzeit eine Aufbruchsstimmung in der Stadt. „Es beginnt eine neue Ära“, sagt Riedmann. Und Martin Messingschlager appelliert an alle Markdorfer: „Nehmt bitte an der Umfrage teil, denn ihr seid die Experten dieser Gemeinde.“
So nehmen Sie an der Befragung teil
Der Fragebogen samt Rücksendeumschlag liegt am Freitag, 24. Februar dem Amtsblatt bei und erreicht so alle Haushalte. Außerdem ist er auf dem Rathaus oder online abrufbar unter www.bürgerbefragung-markdorf.de. In der Stadt werden Plakate und Flyer verteilt. Bis Freitag, 31. März haben die Bürger und Besucher Zeit, den Fragebogen auszufüllen und diesen im Rathaus, der Sparkasse, Volksbank, Panda-Apotheke sowie bei der Buchhandlung Ravensbuch in bereitgestellte Rücklaufboxen einzuwerfen. Der Fragebogen kann auch bei der Post aufgegeben werden, die Portokosten übernimmt die Stadt. Die Erkenntnisse werden in einer öffentlichen Veranstaltung, voraussichtlich im Mai, vorgestellt.