Anfang des nächsten Jahres will die Stadtverwaltung den neuen Bürgertreffpunkt in den Räumen des Ex-Ambasadorka in der Ulrichstraße eröffnen, während des Weihnachtsmarktes soll mit einer Veranstaltung bereits ein Testlauf zur Öffnung stattfinden: „Wir möchten noch einmal die Öffentlichkeit herstellen für dieses neue Angebot“, sagt Bürgermeister Georg Riedmann. Die Akteure, die den aktuell noch mit dem sperrigen Modebegriff „Innovation Hub“ versehenen Treff zum Leben erwecken oder mitverantworten sollen, haben zum Pressetermin in die frühere Vinothek neben der Stadtgalerie eingeladen.

Eine Ideenbörse für die Bürger

Mit dem ‚Innovation Hub‘ (engl. für ‚Knotenpunkt für Innovationen‘), der sich als Ideenbörse für engagierte Bürger verstehen will, möchte das Rathaus die Bürgerbeteiligung, die es mit den Workshops zur Innenstadtattraktivierung angestoßen hat, noch weiter intensivieren. Innenstadt-Berater Reiner App hatte es zu Beginn seines Engagements für Markdorf bereits formuliert: Die Altstadt samt Einkaufsmeile könne nur dann nachhaltig belebt werden, wenn sich die Bürger selbst tatkräftig einbrächten, die Stadt alleine könne das Problem der mangelnden Frequenz nicht lösen. „Der Hub soll ein Treffpunkt werden, der verschiedene Gruppen zusammenführt“, sagt App. Innovation sei in diesem Fall auch der passende deutsche Begriff. „Es geht darum, dass Bürger zusammenkommen und etwas Neues machen, also Innovationen.“ Die sollten dann dem Stadtleben zugute kommen.

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Vorstellbar, so App, sei Vieles. Kreative Projekte, Vorträge, aber auch selbst organisierte Workshops, in denen Bürger ihr Wissen an andere Bürger weitergeben wollen. „Wir wollen die Markdorfer ganz bewusst dazu aufrufen, sich Gedanken zu machen und dann auf uns zuzukommen“, sagt Riedmann. Verantwortlich als erste Ansprechpartnerin ist Barbara Bücken, Geschäftsführerin von Markdorf Marketing. Später soll mit einer weiteren Person daraus ein Leitungsduo werden. „Wir wollen damit auch verstecktes Können und versteckte Talente in unserer Stadt fördern“, gibt Bücken eine wesentliche Zielsetzung vor. Als eine „sehr gebildete Stadt mit hochqualifizierten Arbeitsplätzen“, gibt sich App optimistisch, müsste „die Quote für Kreativität“ eigentlich sehr hoch sein.

In der vergangenen Woche fand in den neuen Räumen bereits der jüngste Innenstadt-Workshop statt. Hier tauschen sich Berater Reiner App ...
In der vergangenen Woche fand in den neuen Räumen bereits der jüngste Innenstadt-Workshop statt. Hier tauschen sich Berater Reiner App (Mitte), UWG-Fraktionschef Joachim Mutschler (rechts) und Freie-Wähler-Stadtrat Jens Neumann (links) zum Thema Wirtschaftsförderung aus. | Bild: Grupp, Helmar

Stadt will mehr Bürgerbeteiligung

Mit dem neuen Angebot im Ex-Ambasadorka möchte die Stadt ihre Bürgerbeteiligung auf ein noch breiteres Fundament stellen. Denn in den vergangenen Wochen und Monaten hat sich vor allem eines gezeigt: „Es sind immer dieselben Menschen, die immer aktiv sind“, verweist Riedmann auf die bisherigen Workshops, die Apps Büro Pragma-Institut im Auftrag der Stadt organisiert hat. „Wir freuen uns aber auch über Impulse von anderen Bürgern.“ Im besten Falle sollten sich die Markdorfer im „Innovation Hub“ selbst präsentieren und andere damit zum Mitmachen animieren.

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Zu den bereits seit längerem aktiven Bürgern, die sich ins Stadtgeschehen einbringen, gehört Leon Beck vom Leitungsteam der Markdorfer Gruppe Klimaplan. „Ich habe die große Hoffnung, dass hier bald ganz unterschiedliche Menschen zusammenkommen und gemeinsam produktiv sind“, sagt der 27-jährige Architekt, der auch in der bundesweit aktiven Klima-Initiative German Zero engagiert ist.