Auf dem Gehro-Trail, der Mountainbike-Strecke auf dem Gehrenberg, tut sich was. Nachdem das widrige Wetter, Engpässe zeitlicher und finanzieller Art die Planungen, den Trail professioneller auszubauen und damit die Radsportler mehr zu kanalisieren, verzögerten, haben die Ideen und ihre Umsetzung Fahrt aufgenommen. Darüber informierte Ansgar Oker, Initiator und Sprecher der Gruppe, die sich vor rund zwei Jahren dem Schwäbischen Albverein angeschlossen hat.
Jede Hilfe ist willkommen
Vor rund zwei Jahren hatte die Truppe erstmals den Um- und Ausbau geplant und war zwecks finanzieller Unterstützung bei der Stadt vorstellig geworden. Diese wurde zugesagt. Bei der Nachfrage im Herbst 2022 musste die Stadt jedoch einen Rückzieher machen; das Haushaltsloch ist durch einen Rückgang von Gewerbesteuereinnahmen doch zu tief. „Dafür haben wir natürlich Verständnis. Wir haben dann trotzdem das Gespräch gesucht und die Stadt hat uns versichert, dass sie uns im Rahmen ihrer Möglichkeiten unterstützen will. Jede Hilfe, die wir bekommen, ist ein Geschenk“, so Ansgar Oker.
Kerngruppe sichert Unterstützung zu
Was tun? Die Aktiven besannen sich auf Angebote von Mitgliedern, tatkräftig zu helfen. Unterstützung kam auch vom Team des Wirthshofs: Aus einem ehemaligen Kühlbehälter entstand die „Gehro-Toolbox“, eine kleine Hütte, in der kontinuierlich benötigtes Werkzeug, Schubkarren und Schaufeln untergebracht sind, sodass man die Geräte für die Ausbesserungsarbeiten nicht immer extra zum Trail fahren muss.
Die Firma Franz Lohr aus Ravensburg stellte vor einigen Wochen einen Bagger und die Stadt brachte Erde. „Wir bauen ausschließlich mit Erde, damit das Gelände naturnah bleibt“, so Oker. Was so enthusiastisch begann, versank leider im Regen; die Baggerarbeiten mussten eingestellt werden. Nicht nur das Wetter trübte die Aktion, der Gruppe wurde auch die geliehene Baggerschaufel mit dem Signet „Franz Lohr“ gestohlen.
Blau ist jetzt durchgängig blau
Dennoch ist die Gruppe ein Stück vorangekommen. In der Mitte eines blauen Trails – die Abfahrt ist wie in Skigebieten nach Schwierigkeitsgrad in blau, rot und schwarz gekennzeichnet – wurde für ein „dunkelrotes“ Zwischenstück eine Alternative mit einer Schlaufe geschaffen und ausgeschildert. „Unser Ziel ist, dass jeder an dem Trail Spaß haben soll. Das ist uns jetzt gut gelungen“, sagt Ansgar Oker.

Gehro-Trail wird sehr gut angenommen
Das finden wohl auch die vielen Biker: An sehr guten Tagen befahren zwischen 200 und 300 die Strecke und ihre Resonanz bestätigt die Gruppe. „Wir werden oft angesprochen, gelobt, dass wir was machen und den Trail in Schuss halten. Aber das kostet halt alles.“ Deshalb hat sich die Gruppe auch des Themas Sponsoring und Spenden angenommen und wird dabei vom Schwäbischen Albverein unterstützt. Für den weiteren Umbau des Trails hofft das Team nochmals auf den Bagger, auf anhaltende Unterstützung des harten Kerns mit rund acht Personen, des Wirthshofs und des Tourismus-Büros – und darauf, weitere Helfer und Sponsoren im kleinen Netzwerk verknüpfen zu können.
Park- und Durchfahrtsituation nach Corona entschärft
Während manche Kurven auf dem Trail schärfer gestaltet werden sollen, hat sich die kritisierte Parksituation in Leimbach entschärft. In Corona-Zeiten waren Besucher dort vermehrt durchs Wohngebiet gefahren und hatten auf den Besucherparkplätzen die Fahrzeuge abgestellt, was teilweise zu Unmut geführt hatte. Die Umfahrung mit Änderung der Parksituation sei nicht vom Tisch, doch die Umsetzung gestalte sich schwierig, da für eine neue Teilstrecke die vielen Grundbesitzer zustimmen müssen. „Stadtförster Jörn Burger unterstützt uns sehr, aber er hat natürlich auch noch was anderes zu tun, als bei den Besitzern nachzufragen.“
Dass sich der Einsatz rentiert, darin sind sich Anbieter und Nutzer einig – immerhin ist der nächste Mountainbike-Trail in Weingarten. „Für uns ist der Trail primär für die Einwohner gedacht, aber auch die Sportler aus der Umgebung und die Feriengäste profitieren.“
Diverse Aktionen sind geplant
Am längsten Tag des Jahres, am Mittwoch, 21. Juni, zur Sonnenwende, findet ein Aktionstag des Wirthshof statt. Die Mountainbiker beteiligen sich und treffen sich am Wirthshof zur Fahrt zum Gehrenbergturm, an dem es diverse andere Aktionen sowie eine kleine Bewirtung geben soll. Um 18 Uhr startet die MTB-Ausfahrt mit anspruchsvollem Niveau, um 18.30 Uhr die mit mittlerem und guten Niveau.

Weitere Aktionen sollen folgen. Angedacht, aber noch nicht realisiert, wurde das Angebot von Fahrtechnikkursen. Dafür müssen Mitglieder jedoch erst eine Ausbildung absolvieren. „Das haben wir bisher noch nicht geschafft.“ Dafür sind Ausfahrten im Gespräch: Es wird überlegt, in Zusammenarbeit mit dem Wirthshof und der Tourismusinformation im Sommer einige Termine anzubieten. „In den vergangenen Tagen, bei dem schönen Wetter, überschlagen sich die Ideen geradezu“, so Ansgar Oker.