Ein Weihnachtsfest ohne Geschenke – für Kinder hierzulande undenkbar, in einigen bitterarmen Ländern Europas Normalität. Gabriele Tepper und Waltraud Zeller-Fleck vom Mehrgenerationenhaus Markdorf (MGH) wollen das auch dieses Jahr wieder ändern – mit der Aktion "Weihnachten im Schuhkarton" des Vereins "Geschenke der Hoffnung". "Unser Ziel ist es, den Kindern zu zeigen, dass man an sie denkt", erklärt Gabriele Tepper, die die Aktion seit zehn Jahren betreut.
Dass das tatsächlich recht einfach ist, weiß Waltraud Zeller-Fleck: "Jeder, der möchte, ob jung oder alt, kann sich einen Schuhkarton schnappen und ihn mit schönen, aber auch einfachen Dingen bestücken". Mit Kuscheltieren und Süßigkeiten, Zahnbürste und Shampoo oder Handschuh und Schal. Dieses Paket, ergänzt sie, können die Spender dann im MGH abgeben.
Das Ziel der Päckchen aus Markdorf ist Moldawien. Allerdings, so erklärt Waltraud Zeller-Fleck, gibt es auch Dinge, die nicht in den Schuhkarton dürfen: "Es existieren Zollbestimmungen, die wir erfüllen müssen". So sollten keine gelantinehaltigen Produkte verpackt werden. Statt Gummibärchen wandert also besser Vollmilchschokolade in den Karton. Außerdem, ergänzt sie, müssten leider alle Dinge neu sein – "ebenfalls eine solche Vorschrift". Auch deshalb sei es wichtig, die Schuhkartons nicht zuzukleben, sondern lediglich mit einem Gummiband zu verschließen: "Wir sind nämlich angehalten, alle Päckchen vor dem Versand zu kontrollieren".
In den vergangenen Jahren sank die Zahl derer, die zu Weihnachten einen solchen Karton spendeten. Waren es 2008 174 Pakete, die im MGH abgeliefert wurden, zählten die Helferinnen 2016 noch 105: "Wir würden uns natürlich freuen, wenn dieses Jahr wieder mehr Markdorfer an dieser Aktion teilnehmen", erklärt Gabriele Tepper und fügt hinzu: "Aber auch 105 Pakete bedeuten 105 glückliche Kinder".
Abgegeben werden können die mit Geschenken bestückten Schuhkartons bis zum 15. November im Wohnzimmer des MGH in der Spitalstraße 3.