Auf seinen letzten Metern als Markdorfs Finanzchef tritt Kämmerer Michael Lissner nochmals kräftig aufs Gaspedal: So früh wie noch nie zuvor wurde am Dienstagabend der erste Entwurf des Haushaltsplanes fürs kommende Jahr in den Gemeinderat gegeben. Lissner wechselt im Januar ins Landratsamt und wird dort neuer Finanzdezernent.
2025, so Lissner, werde ein „Zwischenjahr“ sein. Heißt: Die Jahre der Rieseninvestitionen legen eine Pause ein. Größtes Investitionsvorhaben wird der Abschluss von Sanierung und Umbau der Jakob-Gretser-Schule sein, mit Restkosten von 1,2 Millionen Euro der 6,7-Millionen-Gesamtinvestition. Insgesamt 8,3 Millionen Euro sollen in laufende Vorhaben investiert werden. „Das ist realistisch gesehen auch das, was die Stadt jährlich stemmen kann“, sagte Lissner. Zum Vergleich: Fürs laufende Haushaltsjahr waren Investitionen in Höhe von 15 Millionen Euro angesetzt, fast das Doppelte.

Liquiditätsproblem bleibt erst einmal
Das Liquiditätsproblem der Stadt wird den Haushalt auch 2025 noch begleiten, verursacht vor allem durch die hohen Investitionen der vergangenen Jahre, nicht durch das laufende Geschäft. Zwar steht im Entwurf noch beim ordentlichen Ertrag ein Minus von 1,3 Millionen Euro zum Jahresende.
Doch Lissner geht aktuell davon aus, dass der Haushalt 2025 ausgeglichen enden könnte. Denn zum Einen seien die Einnahmen bei der Gewerbesteuer in Höhe von 9,5 Millionen Euro (selber Betrag wie in diesem Jahr) „eher defensiv angesetzt“, zum Anderen habe er auch eine etwaige Erhöhung der Kreisumlage bereits „eingepreist“. Die Kreisumlage ist der Beitrag, den eine Kommune an den Landkreis entrichten muss. Beide Werte sollten sich noch tendenziell eher positiver für die Stadt ändern, so Lissner.
Geld für die dritte Grundschule
Investiert werden wird auch in die weitere Planung des dritten Grundschulstandortes im Süden der Stadt, nachdem dort nun die eingeplanten Zuschüsse wohl kommen werden. Die Investitionen seien jedoch gegenfinanziert mit geplanten Grundstückserlösen. „Da tut auch ein Stück weit Geschwindigkeit not“, merkte Lissner an. Der Haushaltsentwurf wird in den kommenden Sitzungen von den Fraktionen beraten und noch ergänzt werden.