Natürlich kam der Narrenvater mit einem alten Fahrrad, wie es Tradition ist bei den Hennenschlittern. Er fuhr vor bei Philipp Bartsch, 31 Jahre alt, Winzer bei der Weingenossenschaft Meersburg und seit diesem Besuch, der mit dem Fahrrad kam, frisch gekürter Prinz der Immenstaader Fasnet. „Das ist eine Ehre. Ich bin noch gar nicht so lange dabei. Ich war fünf Jahre Karbatscher und bin erst seit zwei Jahren Hexe“, sagt Bartsch. Narrenvater Marco Dikreuter ist trotzdem sicher, den richtigen Prinzen gefunden zu haben, denn dieser erfüllt die wesentlichen Voraussetzungen: „Im Verein engagiert muss er sein, einigermaßen hübsch und schwätzen sollte er können“, zählt Dikreuter auf.
Prinz Philipp wählt seine Carina zur Prinzessin
Mir Bartschs Freundin Carina Eberle stand auch die Prinzessin gleich fest: „Ich wollte nur mit dieser Prinzessin Prinz werden“, sagt Bartsch. Prinzessin Carina ist 25 Jahre alt, arbeitet als Juniorchefin im elterlichen Hotel und gehört im Verein zu den Hennen. „Einmal Prinzessin sein, das war schon ein Kindheitstraum. Ich bin praktisch im Narrenverein, seit ich auf der Welt bin“, sagt sie.

Prinzessin entstammt aus närrischem Hochadel
Sie entstammt dem närrischen Hochadel Immenstaads: Schon Mutter und Vater waren Prinzessin und Prinz. „Aber das war in Zeiten des Golfkriegs, da konnten sie gar keine richtige Fasnet feiern“, erzählt sie. Ihre beiden Schwestern Tanja und Iris waren 2017 und 2018 Prinzessinnen – Tanja Eberle als Gefährtin des heutigen Narrenvaters. Jetzt sind sie sehr stolz auf die Jüngste. Die ganze Familie hat bereits den Eierlikör für den Dreikönigstag zubereitet und wird das Prinzenpaar beim Fasnetsauftakt vertreten – die Hoheiten sind dann noch im Urlaub.
Bei der Weihnachtsfeier der Hennenschlitter im alten Dreschschuppen stellt der Narrenvater das Prinzenpaar offiziell vor. Die beiden freuen sich auf ihr Amt: „Das wird eine kurze, knackige Fasnet“, sagt Carina Eberle. Philipp Bartsch ergänzt: „Wir lassen das auf uns zukommen, Spontaneität ist alles bei der Fasnet.“
Fasnetsspiel und Kinderball im Freien auf dem Rathausplatz
Auf die Fasnet 2023 blickt Narrenvater Marco Dikreuter gern zurück. „Mit dem großen Jubiläum waren wir sehr zufrieden, das hat Spaß gemacht“, sagt er. Auch die kommende Fasnet wird eine besondere: Da die Linzgauhalle gesperrt ist, wird es vier Wochen lang ein Narrendorf auf dem Rathausplatz geben. „Dort werden wir ein Fasnetsspiel im Freien aufführen, dort werden Prinzenhochzeit und Kinderball stattfinden“, kündigt Dikreuter an. Unterstellmöglichkeiten bei Regen und Schnee wird es geben.