Vor der Sitzung hatten Elternbeiräte in Gesprächen mit der Verwaltung und den Fraktionen ihre Anliegen erläutert. In einem Brief an den Rat verliehen sie ihrer Sorge über die höheren Betreuungs- und Essensgebühren Ausdruck: „Die Gesamtbelastung ist für die Familien immer schwerer tragbar.“ Sie wünschten sich eine Staffelung der Essensgebühren und eine Optimierung des Pauschalen-Systems. Auch baten sie darum, die Betreuungsgebühren für zwei Jahre nicht zu erhöhen und für Krippenkinder eine Halbtagsbetreuung einzuführen. Sie erinnerten daran, dass der Gemeinderat im Herbst die Befreiung von der Essensgebühr in der Eingewöhnungszeit und ein Entgegenkommen bei rechtzeitiger Abmeldung vom Essen zugesagt hatte.

Kämmerer Matthias Herrmann erläuterte, dass bei den Essensgebühren nur die höheren Preise des Anbieters an die Eltern weitergegeben würden. „Unter Berücksichtigung der für das Essen anfallenden Personal- und Sachkosten ergäben sich bei einer 100-prozentigen Kostendeckung Gebührensteigerungen von über 100 Prozent“, sagte er. Mit der derzeitigen Planung betrage die Kostendeckung durch die Gebühr 66 Prozent.

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Unterstützung erhielten die Eltern von Marco Theiling (SPD). Er beantragte, Erhöhungen von Essens- und Betreuungsgebühren aus dem Haushalt zu bestreiten. Dafür erhielt er von anwesenden Eltern Applaus. „Wir geben mit 90 000 Euro viel Geld aus, um das Essen zu bezuschussen“, so Markus Böhlen (Grüne). Hubert Langenstein (Freie Wähler) verwies auf die finanzielle Lage der Gemeinde. „Vielleicht müssen wir auch einen Schritt zurückgehen und Frühstück und Snack zu Hause zubereiten.“ Der Gemeinderat stimmte mehrheitlich für die Erhöhung der Essensgebühr.

Den Wünschen der Eltern nach Beitragsfreiheit bei der Eingewöhnung und flexibleren Abmeldemöglichkeiten komme die Gemeinde nach. Die anderen Anliegen werde sie prüfen, kündigte der stellvertretende Hauptamtsleiter Michael Müller an. Für die Verringerung der Betreuungszeiten einer Krippengruppe am Kinderhaus Schulstraße sei er offen und ermittele den Bedarf.