Es wurde eng bei der Jazznight im Winzerkär, denn für die zahlreichen Musiker der DoX Memorial Big Band war eine große Bühne aufgebaut worden. Das Publikum musste mit Bierbänken vorliebnehmen. Doch nichts davon trübte die Stimmung, denn der Big Band gelang es, mit einem abwechslungsreichen und mitreißenden Programm von allen Unbequemlichkeiten abzulenken und das Publikum aufs Beste zu unterhalten.

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Jazznight nach fünf Jahren erstmals wieder im Winzerkär

Nach fünf Jahren im Bürgersaal fand die Jazznight wieder im Winzerkär statt – gezwungenermaßen, weil der größere Bürgersaal an diesem Abend anderweitig belegt war, wie Reinhard König, Vorsitzender des veranstaltenden Heimatvereins, erklärte. Gleich das erste Stück, das die Band spielte – eine Funk-Rock-Nummer mit dem Titel „Just Wing It“ – sorgte beim Publikum für ausgelassene Stimmung. Bei „Dig It“ kam erstmals der Männerchor der Big Band zum Einsatz, der Samba „Mazatlan„ brachte die Gäste in Bewegung und bei „True North„ erzeugte Thilo Nacke am Alt-Saxofon fließende Klangbilder.

Thilo Nacke am Alt-Saxofon bei dem Stück „True North“.
Thilo Nacke am Alt-Saxofon bei dem Stück „True North“. | Bild: Gisela Keller

Kraftvoller Auftritt von Stefan Schäfer am Flügelhorn

Von Menschen, die zu nahe rücken, sang Frontfrau Dagmar Egger in „Too Close For Comfort“, bevor Stefan Schäfer sein Flügelhorn hervorholte und bei dem Stück „Povo“ von Freddie Hubbard bewies, dass er dieses Instrument mindestens ebenso gut beherrscht wie die Trompete. Auf den kraftvollen Auftritt der Bläser im Shuffle „Count Bubba's Revenge„ folgte der Soulklassiker „Walk On By“ von Burt Bacharach, der für romantische Stimmung im Winzerkär sorgte. Mit „Talk Is Cheep“ ging es in die Pause.

Als Trompeter, als Solist am Flügelhorn und später auch als Sänger überzeugte Stefan Schäfer.
Als Trompeter, als Solist am Flügelhorn und später auch als Sänger überzeugte Stefan Schäfer. | Bild: Gisela Keller

Musiker überzeugen als Solisten

Der zweite Teil des Konzerts startete mit dem Stück „Mannix“ im Dreivierteltakt, es folgten „So Danco Samba“, ein mitreißendes Brazilian-Groove-Arrangement des Beatles-Klassikers „Eleanor Rigby„, „The Look Of Love“ und „Turnaround“. Dass die Mitglieder der DoX Memorial Big Band auch als Solisten an ihren jeweiligen Instrumenten überzeugen, wissen die langjährigen Fans. Dabei verstehen es die Musiker, zu improvisieren und den Stücken neue Elemente hinzuzufügen. Sängerin Dagmar Egger erklärte: „Es wird recycelt, upcycelt oder komplett selbst gemacht.“ Was sie damit meinte, zeigte sie bei dem Titel „Comes Love“, dem sie einen deutschen Text verpasst hatte.

Bei der deutschsprachigen Version von „Comes Love“ traten Dagmar Egger und Markus Bonsen (rechts) am Bariton-Sax musikalisch ...
Bei der deutschsprachigen Version von „Comes Love“ traten Dagmar Egger und Markus Bonsen (rechts) am Bariton-Sax musikalisch in einen Dialog. | Bild: Gisela Keller

Rhythmusgruppe präsentiert sich als „Funk Unity“

„Tartango“, von Dagmar Egger als „Mischung aus argentinischem Tango und New Yorker Nachtclub“ angekündigt, hat Keyboarder Markus Springfeld komponiert. Gemeinsam mit Bassist Hartmut Heinzelmann und Stefan Schäfer brachte er das Stück auf die Bühne. Als „Funk Unity“ präsentierte sich die Rhythmusgruppe, bevor im von Dieter Kaistra transkribierten „The Preacher“ die Posaunen in den Mittelpunkt rückten.

Gitarrist Werner Lautenbach, Keyboarder Markus Springfeld, Schlagzeuger Harald Weishaupt und Bassist Hartmut Heinzelmann, der Kopf der ...
Gitarrist Werner Lautenbach, Keyboarder Markus Springfeld, Schlagzeuger Harald Weishaupt und Bassist Hartmut Heinzelmann, der Kopf der DoX Memorial Big Band, präsentierten sich als Quartett und „Funk Unity“. | Bild: Gisela Keller

Einen Höhepunkt des Abends boten Dagmar Egger und Stefan Schäfer, als sie im Duett „Quando, Quando, Quando“ sangen.

Angelehnt an ein Arragement mit Michael Buble und Nelly Furtado sangen Stefan Schäfer und Dagmar Egger „Quando, Quando, Quando“.
Angelehnt an ein Arragement mit Michael Buble und Nelly Furtado sangen Stefan Schäfer und Dagmar Egger „Quando, Quando, Quando“. | Bild: Gisela Keller

Kraftvoll beendete die Band mit „Smack Dab In The Middle“ die Jazznight, spielte „Superstition“ als Zugabe und hinterließ ein rundum glückliches Publikum.